Die zwei Top-Wirtschaftsnationen auf Kollisionskurs! China schlägt in Trumps Handelskrieg auf breiter Front zurück.

▶︎ Zunächst erwiderte Xi Jinping (71), Chef der Kommunistischen Partei Chinas, Trumps Zoll-Offensive (145 %) mit eigenen Abgaben (125 %).

US-Präsident Donald Trump nimmt an einem bilateralen Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping während des G20-Gipfels in Osaka in 2019 teil: Jetzt tobt der größte Handelskrieg seit Jahren

US-Präsident Donald Trump bei einem bilateralen Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping während des G-20-Gipfels in Osaka 2019: Jetzt tobt der größte Handelskrieg seit Jahren

Foto: Kevin Lamarque/REUTERS

► Dann stoppte Peking die Lieferungen von sieben Seltenen Erden und Magneten. China hat hier fast ein Monopol. Besonders die Elemente Dysprosium und Yttrium sind kritisch für den Technologie-, Elektrofahrzeug-, Flugzeug- und Verteidigungssektor.

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► Anschließend wies Xis Regierung chinesische Fluglinien an, alle Käufe von Boeing-Maschinen auf Eis zu legen – ebenso wie den Kauf von allen Flugzeugteilen „made in USA“. „Boeing wird der größte Verlierer im Handelskrieg“, schrieb daraufhin das „Wall Street Journal“.

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► Xi bereist derzeit Länder in Asien (u.a. Vietnam, Malaysia). Grund für die diplomatische Offensive: Er setzt den Kontinent unter Druck, sich für eine Seite im Handelskrieg zu entscheiden.

► Der Zollkrieg erfasst auch die Kultur: Es gibt neue Restriktionen für Hollywood-Filme, was die Studiogiganten in L.A. hart treffen könnte – auch, wenn die Umsätze mit US-Filmen in China seit Jahren rückläufig sind. 

► Aber auch die USA reagierten mit einer neuen Verordnung: Chips-Hersteller Nvidia darf keine KI-Chips des Typs H20 mehr nach China exportieren. Das Unternehmen rechnet mit einer Abschreibung von 5,5 Mrd. US-Dollar aus unverkauften Lagerbeständen.

China-Vertreter macht USA als „Bauernvolk“ herunter

Auch die Rhetorik hat sich verschärft. Der hochrangige Beamte Xia Baolong (72), zuständig für Hongkong und Macao, giftete gegen das „Bauernvolk“ auf der anderen Seite der Welt und seinen „arroganten, schamlosen“ Zollkrieg, der es auf das „Überleben“ Chinas abgesehen habe. Es werde bald „in Ehrfurcht vor der 5000-jährigen Zivilisation Chinas wimmern.“ 

Trump hatte bereits nachjustiert. Elektronische Produkte wurden von Trump bereits in eine niedrigere Zoll-Kategorie geschaufelt. Das Weiße Haus fürchtete iPhone-Preise von mehr als 3000 Dollar, nachdem Apple 80 Prozent der Smartphones in China produziert. 

Kunden kaufen iPhones in einem Apple-Store in Chicago, Illinois: 80 Prozent werden in China gefertigt

Kunden kaufen iPhones in einem Apple-Store in Chicago, Illinois: 80 Prozent werden in China gefertigt

Foto: SCOTT OLSON/Getty Images via AFP

Es wird immer klarer, wie sehr Amerika auf China angewiesen ist. Allein bei pharmazeutischen Wirkstoffen wie auch Fertigarzneimitteln kommen 80 Prozent der US-Importe aus China oder Indien.

Hat also China am Ende den längeren Atem?

Trumps Finanzminister Scott Bessent (63), derzeit die wichtigste Figur im US-Handelsteam, glaubt, dass Peking „mehr zu verlieren“ habe. Sein Argument: China führe fünfmal so viel in die USA ein, als die USA ausführen.

Der Ökonom Adam Posen (59) argumentiert jedoch genau umgekehrt: Genau dieses schiere Volumen an Exporten gebe Peking die Oberhand. Amerikanische Verbraucher seien an preiswerte Produkte gewöhnt – und werden von den Zöllen am härtesten getroffen. „Amerika will, was China produziert“, resümiert er. 

ABER: Trump kann Peking mit diesem Handelskrieg nur schwer in die Knie zwingen: Denn insgesamt gehen nur 14 Prozent aller chinesischen Ausfuhren in die USA.

Die bislang gewährten Ausnahmen, analysiert die „Financial Times“, deuten deshalb bereits auf ein Rückzugsgefecht hin. Mehr dürften bei Trumps Zoll-Zickzack-Kurs bald folgen!

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Quelle: BILD / Jasper Bitter15.04.2025