Vor zwei Jahren bekam die ehemalige Albstädterin Angelina Utzeri die letzte Rose in der Dating-Fernsehserie „Der Bachelor“. Die Liebe zwischen „Utze“, wie sich die Frohnatur selbst betitelt, und dem Rosenkavalier hielt nicht auf Dauer. Ruhig wurde es um „Utze“, die durch die TV-Show deutschlandweit bekannt wurde, aber nach der Trennung bei Weitem nicht.
Die Karriere der Wahl-Berlinerin, die seit zwei Jahren in der Hauptstadt lebt, könnte momentan steiler kaum verlaufen. Nicht nur hat „Utze“ vor geraumer Zeit ihre Marktlücke entdeckt, sondern auch einige erfolgversprechende Projekte in Aussicht, wie sie vielsagend verrät.
So wurde Angelina Utzeri bekannt
Angelina Utzeri wurde im Jahr 1994 in Balingen geboren und wuchs in Albstadt auf. Die Weltenbummlerin ist der Stadt aber nach dem Abitur schnell entwachsen, sucht seither die Ferne und das Abenteuer.
„Ich bin schon immer viel durch die Welt gekommen und habe hier und dort gelebt, unter anderem in New York, Rom und Lissabon“, erzählt Utzeri. In München studierte sie Tourismus- und Eventmanagement, machte anschließend den Masterabschluss im Bereich marktorientierte Unternehmensführung. „Vor dem Beginn meines Masters war ich auf Bali und wollte ein bisschen Action in mein Studentenleben bringen“, erinnert sich Utzeri, die sich daraufhin spontan bei der TV-Serie „Take me out“ auf RTL beworben hatte.
Die Zusage folgte schnell – und „Utzes“ Leben nahm an Fahrt auf. Für einige Zeit reiste sie durch Mexiko, drehte außerdem für „Take me out“. „Ich wollte schon als Kind immer von meinen Eltern fotografiert werden – das ist wohl geblieben“, erzählt der Freigeist lachend.
Die mediale Aufmerksamkeit nahm überhand
Mit der Ausstrahlung von „Take me out“ trat die keineswegs kamerascheue Albstädterin aber etwas los, worauf sie selbst nicht vorbereitet war. Die Kamera und das Lampenlicht kamen auf Utzeri quasi von selbst zu, als die Redaktion der Dating-TV-Serie „Der Bachelor“ ihr die Teilnahme an der Show vorschlug.
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„Ich war erst skeptisch“, gibt Utzeri zu. „‚Der Bachelor‛ ist dann doch ein längeres und größeres Format als ‚Take me out‛.“ Der Wunsch, wieder vor die Kamera zu treten, war allerdings größer als die Skepsis. Mit Erfolg: Utzeri nahm nicht nur an der Serie teil, sondern gewann sogar das Herz des Bachelors und bekam die allerletzte Rose.
Durch die RTL-Datingshow „Der Bachelor“ wurde Angelina Utzeri deutschlandweit bekannt. (Archivfoto) (Foto: RTL / Frank Fastner)
Die Trennung folgte schnell, ebenso die mediale Aufmerksamkeit, die Utzeri zuteilwurde. Wie sie feststellte, hatte der Ruhm auch seine Schattenseiten.
Jeder hatte plötzlich Interesse an meinem Privatleben. Ich war sehr überfordert und mir war das alles zu viel.
Angelina Utzeri, Fernseh- und Social-Media-Persönlichkeit
Utzeri versuchte auf der Erfolgswelle zu bleiben, versuchte sich mit dem Posten auf Instagram. Die Plattform sei aber lange Zeit nicht die ihre gewesen – und dann kam doch alles anders.
Ein Zufall verhalf Utze zur Marktlücke
Als Utzeri Instagram fast abgeschworen hatte, fand sie unverhofft zur eigenen Nische. „Ich redete aus Spaß oft im breitesten Schwäbisch und lud dann einfach mal ein Video davon hoch“, erinnert sich Utzeri.
Das schwäbische Video kam hervorragend an, traf einen Nerv bei den Zuschauern. Und nicht nur bei diesen: Auch die Wahl-Berlinerin selbst fand großen Spaß an schwäbischen Comedy-Videos, war Feuer und Flamme für die Schwabenland-Sketche.
„Mit dem Humor und den Schwabenvideos, in die ich sehr viel Zeit und Herzblut stecke, habe ich meine Schiene gefunden. Seitdem ich mich darauf fokussiere, macht mir Instagram sehr viel Spaß“, freut sich Utzeri.
Die Schwaben-Videos gehen viral
Ob beim Einkaufen, auf dem Weg zum Flughafen oder beim ersten Date: Mit einer großen Prise Humor nimmt Angelina Utzeri die Schwaben auf die Schippe, mimt deren Redensart im breitesten Dialekt. Einer ihrer Sketche knackte bereits die 2-Millionen-Marke, ging durch die Decke. Von Social Media kann die Berlinerin mittlerweile leben.
Wie sie auf Instagram ihre Fans mit lustigen Videos im schwäbischen Dialekt begeistert, sehen Sie im Video oben.
Den Job erkennt sie als Privileg an, betont aber im gleichen Zug, wie viel Zeit und Herzblut in den Videos stecken. Mit dem Stempel als Influencerin kann sich „Utze“ aber kaum identifizieren, wie sie verrät.
Das Wort ‚Influencer‛ finde ich ganz schlimm. Ich kooperiere mit tollen Brands und fühle mich geehrt, aber sehe mich lieber als jemanden, der Werbung im Internet und schwäbische Videos macht.
Angelina Utzeri
Authentisch vor der Kamera zu sein, ist ihr größtes Credo. „Ich habe meinen Weg gefunden, möchte meine Werte und meine Person zeigen“, so Utzeri, der auf Instagram bereits 133.000 Menschen folgen – Tendenz steigend.
Was plant „Utze“ für die kommenden Monate?
„Früher bin ich von einem Ziel zum nächsten gerannt, heute genieße ich den Weg und lasse alles auf mich zukommen“, erklärt Utzeri. Beruflich sei sie dennoch sehr ambitioniert, hat ein großes Ziel vor Augen – und zwar kein Geringeres als das Fernsehen:
Ich mich möchte breiter im Comedy-Bereich aufstellen und etablieren. Es läuft im Moment sehr gut und ich bin selbst gespannt, was noch kommt. In Richtung Fernsehen möchte ich mich definitiv weiterentwickeln.
Angelina Utzeri
Man dürfe gespannt sein, aber allzu viel könne sie noch nicht verraten, wie Utzeri augenzwinkernd offenbart. Immer mehr spannende Projekte kämen aktuell auf sie zu. Privat fühlt sich der Großstadtmensch in Berlin sehr wohl, sieht sich aber aufgrund der Nähe zur Familie langfristig in Stuttgart. Mann, Haus und Kind sind übrigens keine Wünsche der Weltenbummlerin – und die Familie habe sich auch mittlerweile damit abgefunden, dass so schnell keine Enkel zu erwarten sind, wie Utzeri lachend erklärt.