Pleite im Elfmeterschießen

„Das ist für mich ein Sieg“: BTSV-Trainer nach Pokal-Fight stolz

27.08.2025 – 08:30 UhrLesedauer: 2 Min.

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BTSV-Trainer Heiner Backhaus: Er ist nach der knappen Niederlage stolz auf das Team. (Quelle: IMAGO/Michael Tager/imago)

Drama pur im DFB-Pokal: Eintracht Braunschweig hat Titelverteidiger VfB Stuttgart am Rande der Niederlage. Trotz der Pleite überwiegt der Stolz auf eine starke Leistung.

Für Eintracht Braunschweig ist in der ersten Runde des DFB-Pokals Schluss. In einem packenden Flutlicht-Duell zog der BTSV gegen Titelverteidiger VfB Stuttgart am Dienstagabend im Elfmeterschießen den Kürzeren (7:8). Die Enttäuschung über das knappe Aus wich bei der Eintracht aber schnell dem Stolz über einen bärenstarken Auftritt.

„Am Ende geht es ums Weiterkommen“, weiß zwar auch BTSV-Trainer Heiner Backhaus – schob in seiner Analyse nach dem Abpfiff aber hinterher: „Trotzdem haben wir ein unfassbar gutes Spiel abgeliefert.“ In der Tat hatte die Eintracht dem klassenhöheren Bundesligisten über 120 Minuten Paroli geboten. Nach einem Doppelpack von Fabio Di Michele Sánchez sah der Underdog kurzzeitig sogar wie der Sieger aus, ehe Nick Woltemade den VfB kurz vor Ende der regulären Spielzeit in die Verlängerung rettete (89.).

Und auch da zeigte die Eintracht Herz: Nach einem Eigentor von Sanoussy Ba (92.) ließ Chris Conteh (105.) das Stadion an der Hamburger Straße beben. Erst im Elfmeterschießen war das Glück dann nicht auf der Seite des tapfer kämpfenden BTSV. Für Backhaus ist dennoch klar: „Wir haben trotzdem das Spiel gewonnen, alleine dass wir vier Tore gegen den VfB Stuttgart schießen und zweimal wiederkommen. Das ist für mich ein Sieg.“

Und auch Kapitän Sven Köhler schöpfte aus der denkbar knappen Niederlage Mut für die kommenden Aufgaben. „Es war ein ganz wertvoller Abend für Eintracht Braunschweig. Auch, wenn man sich jetzt das Ergebnis anschaut und sich kurzfristig dafür nichts kaufen kann. Langfristig kann das sehr viel bedeuten“, sagte der Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:0.

Der 28-Jährige sparte nach dem Schlusspfiff nicht mit Lob für die Leistung seines Teams. „Eine Truppe, die Stuttgart in Grund und Boden gelaufen hat. Am Ende der 90 Minuten waren wir deutlich näher dran als Stuttgart. Sie haben sich sicher auch teilweise gewundert, was hier gerade los ist“, so Köhler in Richtung seiner Teamkollegen. „Aus diesem Abend kann man ganz viel mitnehmen und jeder, der es mit Eintracht Braunschweig hält, sollte mit einem Lächeln nach Hause gehen.“

Selbst der Gegner zollte dem BTSV nach dem Pokal-Krimi Respekt. Stuttgart-Trainer Sebastian Hoeneß richtete sein Wort direkt an Eintracht-Coach Backhaus. „Ich will Heiner und seiner Mannschaft zu einem krassen Pokalfight gratulieren“, sagte Hoeneß. „Sie sind ein Team, das sehr mutig aufgetreten ist, das uns mit ihrem Pressing große Probleme bereitet hat.“

Zwar ist für die Eintracht in Runde eins des bedeutendsten deutschen Cup-Wettbewerbs Schluss. Eine gehörige Portion Rückenwind dürfte der Auftritt gegen den VfB aber geben. Am Samstag (Anstoß 13 Uhr) gilt es das gegen Arminia Bielefeld zu nutzen. Aktuell belegt der BTSV mit sechs Punkten aus drei Spielen Tabellenplatz sechs der 2. Bundesliga.