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Prost! Ein Schnappschuss vom Craft-Beer-Festival aus dem Jahre 2023 © Florian Zenk
Hochamt für Bier-Fans: Das Craft-Beer-Festival in Frankfurt wird zehn Jahre alt. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 1000 Gästen. Denn es gibt einiges zu sehen.
Frankfurt. Das Frankfurter Craft Beer Festival wird zehn Jahre alt. „Ein kleines Jubiläum“, wie Sascha Euler, einer der Organisatoren vom Naiv-Team, sagt. Was 2015 klein anfing, hat sich mittlerweile zu einem Highlight der Bierkultur-Szene gemausert.
„Wir sind größer geworden“, verweist Euler auf 70 bis 80 Aussteller, die am 5. und 6. September im Casino der Goethe-Universität auf dem Campus Westend mit dabei sind. Nicht nur, dass dafür diesmal die zweite Halle mit dazugebucht werden musste, es werde auch ein „Genusswochenende“. Neben den über 50 Ausstellern mit handwerklich gebrauten Bieren werden Streetfood und Weine angeboten. „Das passt zu unserem kleinen Jubiläum.“
Publikum war zunächst überfordert mit dem Craft-Beer
Dabei beschränkt sich das Naiv-Team, das das gleichnamige Lokal in der Fahrgasse betreibt, nicht auf die Region. „Die Qualität spielt bei uns die wichtigste Rolle“, sagt Euler. So sind zum Beispiel auch die Brauer von TankBusters aus Polen mit ihren Bieren zu finden oder The Sisters Brewery aus den Niederlanden. Den weitesten Weg haben sicherlich die US-Amerikaner der Sierra Nevada Brewery aus Chico hinter sich – eine weltweite Legende unter den Craft-Beer-Brauereien. Aber auch Kuehn Kunz Rosen und die Schwarze Rose aus Mainz oder Glaabsbräu aus Seligenstadt stellen ihre Produkte vor.
Ein großes Bier-Festival, obwohl die Branche seit Jahren über rückläufige Zahlen stöhnt? „Der Markt ist grundsätzlich rückläufig“, bestätigt Euler. Das größte Problem sei aber, der fehlerhafte Start der Craft-Beer-Bewegung in Deutschland. Die Brauer hätten das Publikum überfordert mit ihren Bieren. Die deutschen Biertrinker seien sehr konservativ. Und beim Preisvergleich werde es dann besonders schwierig. Da wird schon gestöhnt, wenn eine Kiste Bier 20 Euro kostet. Die Craft-Biere seien jedoch kein elitäres Produkt, „aber natürlich deutlich teurer“. Das liegt an den eingesetzten Rohstoffen und den viel kleineren Chargen, die produziert werden im Vergleich zu einer industriellen Brauerei.
Craft-Beer bleibt ein Nischensegment
Bei dem Festival geht es auch nicht um den Verkauf. Das wüssten die Aussteller auch. Vor allem das Vernetzen untereinander, das Probieren an den Ständen seien wichtig. Der Markt ist kleine, wahrscheinlich haben Craft-Biere in Deutschland einen Marktanteil von unter einem Prozent – genaue Zahlen gibt es nicht –, was den Nischencharakter des Segments unterstreicht.
Die Craft-Bier-Fans akzeptieren die Preise. Und sie werden wieder zum Festival strömen, um sich durch die Welt der Craft-Biere zu probieren. Mit rund 1000 Gästen rechnet Sascha Euler an beiden Tagen.
Blick in eine Ausstellungshalle. © Hans HofeleDas Festival
Der Eintritt kostet pro Tag 13 Euro im Vorverkauf unter https://craft-festival.de, Tickets an der Tageskasse kosten 18 Euro. Ein Kombi-Ticket für beide Tage für 20 Euro gibt es nur online. Am Freitag, 5. September, ist von 18 bis 0 Uhr geöffnet, am Samstag, 6. September, von 14 bis 22 Uhr, Campus Westend, Casino, Nina-Rubinstein-Weg.