Versicherungen lieben Azubis und Studenten. Sie befinden sich in einer Lebensphase, in der sie echten Bedarf an Versicherungen haben und meist noch viele Jahre als Kunden vor sich. Nach den Ferien beginnen viele junge Menschen in Berlin eine Ausbildung und wechseln damit in den nächsten großen Abschnitt ihres Lebens. Doch welche Versicherungen braucht man dafür?

Hier gilt eine Grundregel für alle: Je größer das existenzielle Risiko, desto eher brauche ich eine Versicherung. Wenn ich einen Brand verursache, kann das mehr kosten, als ich je verdienen werde. Deshalb ist eine Haftpflichtversicherung ein absolutes Muss. Wenn ich wegen einer Erkrankung ab 30 Jahren nicht mehr arbeiten kann, stellt das mein Leben völlig auf den Kopf.

Diese Versicherungen sind sinnvoll

Deshalb ist die Berufsunfähigkeitsversicherung das nächste Muss und in jungen Jahren noch verhältnismäßig günstig. Eine komplizierte Operation kann ein Vermögen kosten. Eine Krankenversicherung muss ebenfalls sein und ist in Deutschland ohnehin gesetzlich vorgeschrieben.

Für Azubis kommt die private Krankenversicherung mangels Einkommen nicht infrage; später sollte man sich diesen Schritt wegen der langfristig steigenden Beiträge sehr gut überlegen.

Es gibt (fast) kein Zurück. Das sind – neben weiteren vorgeschriebenen Versicherungen wie der Kfz-Haftpflicht – die Must-haves. Für alle weiteren gilt erneut die Grundregel mit Blick auf Risiko und existenzielle Bedrohung. Eine Risikolebensversicherung zur Absicherung der Angehörigen, gerade bei einer Baufinanzierung, ist sinnvoll.

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Beim Hausrat wiederum hängt es davon ab, wie unersetzbar dieser wirklich ist. Für nicht existenzielle und in der Größenordnung kalkulierbare Risiken sollte man besser Geld auf die Seite legen. Das Geld hat man dann in petto, falls eines dieser Risiken eintritt. Das gilt etwa für Handyschaden und Fahrraddiebstahl, meist auch für Zahnersatz. Und spätestens bei der Sterbegeldversicherung fragt sich nun wirklich, ob der Schadensfall hier nicht sicher ist.

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