Von „Zauber der Nacht“ bis „1.000 Träume weit“

Alte Klassiker stehen nach wie vor im Programm: „Abschied vom Walde“, „O kam das Morgenrot herauf“. Aber jetzt auch: Anna-Maria Zimmermann und „Sound of Silence“ (gesungen auf Deutsch). Außerdem plant Rivinius, auch Lieder von Peter Maffay mit aufzunehmen.

Das alte Liedgut soll bestehen bleiben. Aber es muss sich auch weiterentwickeln.

Marcel Rivinius
Chorleiter

Die Richtung ist klar: Vielfalt wagen, ohne die Wurzeln zu vergessen. „Das alte Liedgut soll bestehen bleiben. Aber es muss sich auch weiterentwickeln.“ Es soll ein Mix aus Alt und Neu werden.

Neue Klänge, neue Technik, neue Motivation

Nicht nur das Repertoire hat sich erweitert – auch die Ausstattung. Zum alten Klavier gesellten sich Keyboard und Gitarre. Mikrofone, Mischpult und Boxen sind in Planung. „Wir müssen mit der Zeit gehen“, ist der 45-Jährige überzeugt. Dabei überstürzt er aber nichts – Stück für Stück. Wandel braucht seine Zeit. Und sein Vorgehen kommt an.

Marianne Krümmel, seit Jahren dabei, sagt: „Ich war erst skeptisch, aber er ist eine Perle. Und was er sich ausdenkt, ist gar nicht so verrückt – man kennt die Lieder ja wenigstens!“ Auch Christiane Hame, langjährige Vorsitzende, sieht im Wandel eine Chance: „Wir müssen auch im Alter neugierig bleiben. Nur so kann der Chor bestehen.“

175 Jahre Gesangstradition in Salzwedel
Der gemischte Chor Concordia ist einer der ältesten Chöre in Salzwedel. Gegründet wurde er 1850, als 35 Männer dem verstorbenen Friedrich Wilhelm August Daniel Kuhl musikalisch die letzte Ehre erwiesen. Damals noch unter dem Namen „Liederkranz“, entwickelte sich der Chor stetig weiter, der Name wurde oft gewechselt. Über „Männer-Gesang-Verein Perver“ bis hin zu „Männerchor Concordia“. 1972 wagte der Chor den Schritt vom Männer- zum gemischten Chor, als erstmals fünf Frauen beitraten.

Das soll auch Nachwuchs anziehen. Ihr jüngstes Mitglied, Michel Schwarz, jedenfalls ist begeistert: „Ich finde das tatsächlich persönlich gut, dass so ein Chor, der ja sehr lange besteht, auch neuere Lieder singt.“ Sein Highlight: „Sound of Silence“.

Nächstes großes Ziel: das Jubiläum

Am 6. September wird dann gefeiert: 175 Jahre Concordia – mit Auftritten anderer Chöre, Kaffee, Kuchen und natürlich einem Konzert des Vereins selbst. Und bis dahin? Proben, lachen, weiterentwickeln. Und vielleicht doch schon mal mit dem Gedanken spielen: Wie klingt eigentlich „Engel“ im Chorsatz?