Nach einem TV-Bericht über mutmaßliche Versuche von US-Bürgern zur Einflussnahme in Grönland hat Dänemark den
Geschäftsträger der US-Botschaft einbestellt. „Jeder Versuch der
Einmischung in interne Angelegenheiten des Königreichs wäre
selbstverständlich inakzeptabel“, erklärte der dänische Außenminister Lars Løkke Rasmussen. Er habe sein Ministerium angewiesen,
den US-Diplomaten Mark Stroh zu einem Gespräch vorzuladen. „Wir wissen, dass
ausländische Akteure weiterhin Interesse an Grönland und seiner Position
im Königreich Dänemark zeigen“, sagte Rasmussen weiter.

Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender DR berichtete unter Berufung
auf Quellen aus Regierungs- und Sicherheitskreisen, dass mindestens drei US-Amerikaner mit Verbindungen zu US-Präsident Donald Trump in Grönland
Geheimoperationen zum Zweck der Einflussnahme ausgeführt hätten. Die
Gewährsleute gingen davon aus, dass das Ziel der Aktionen darin bestehe,
die Beziehungen des halb autonomen Territoriums zu Dänemark aus der
grönländischen Gesellschaft heraus zu schwächen, hieß es in dem Bericht.
DR bezog sich auf insgesamt acht Quellen, darunter einige in Grönland
selbst und in den USA. Unklar sei aber bisher, ob die Amerikaner auf
eigene Faust agiert oder Anordnungen erhalten hätten.

Dänische Medien hatten bereits im Mai über
mutmaßliche US-Spionage
 in dem autonomen Gebiet berichtet. 

Wiederholte imperialistische Äußerungen Trumps

Grönland gehört zu der ehemaligen Kolonialmacht
Dänemark, ist aber weitgehend autonom
. Trump hatte in den
vergangenen Monaten wiederholt mit der Übernahme der rohstoffreichen und strategisch wichtig gelegenen Arktisinsel gedroht. Als Grund nannte er die nationale Sicherheit seines Landes. Er
schloss selbst militärische Gewalt nicht aus, um sein Ziel zu erreichen. „So oder so, wir werden es bekommen“, sagte Trump dazu. 

© Lea Dohle

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Sowohl die grönländische als auch die dänische Regierung haben
dagegen betont, die Insel im Nordatlantik stehe nicht zum Verkauf
Trumps Stellvertreter JD Vance hatte am
28. März den US-Militärstützpunkt Pituffik im Nordwesten Grönlands
besucht
, was weithin als Provokation gewertet wurde. Die Vorstöße Trumps hatten wiederholt für diplomatische
Verstimmungen zwischen den beiden Nato-Verbündeten gesorgt.

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