Stand: 27.08.2025 13:35 Uhr

8 Tore, 20 Elfmeter – und am Ende setzte sich Titelverteidiger VfB Stuttgart in einem packenden Pokalfight durch. Aber auch Verlierer Eintracht Braunschweig fand große Worte für das dramatische Spiel.

BTSV-Trainer Heiner Backhaus war nach dem wilden Schlagabtausch im Pokal-Krimi und dem unglücklichen Ende einfach nur stolz auf sein Team. „Wenn du die Ehrenrunde siehst: Ich habe schon nach Siegen weniger Emotionen verspürt als nach dieser Niederlage. Wir haben heute trotzdem das Spiel gewonnen, alleine dass wir vier Tore gegen den VfB Stuttgart schießen und zweimal wiederkommen. Das ist für mich ein Sieg“, sagte der 43-Jährige.

Komplimente von VfB-Coach Hoeneß

Auch Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß gratulierte den Braunschweigern „zu einem krassen Pokalfight. Sie sind ein Team, das sehr mutig aufgetreten ist, das uns mit ihrem Pressing große Probleme bereitet hat.“

Ein berechtigtes Kompliment. Der Fußball-Zweitligist schied gegen den Titelverteidiger erst mit 7:8 im Elfmeterschießen aus. Nach 90 Minuten dieses Erstrunden-Krimis hatte es 3:3 (1:1) gestanden, nach der Verlängerung 4:4.

Jubel beim VfB Stuttgart, Frust bei Fabio Di Michele Sanchez (r.) von Eintracht Braunschweig

Der Fußball-Zweitligist ist der Sensation in einem denkwürdigen Spiel ganz nah, verliert am Ende aber auf dramatische Art und Weise.

„Wir hatten eine Mannschaft, die nicht einmal 24 Jahre alt war im Schnitt und die komplett über sich hinausgewachsen ist“, sagte Backhaus. „Es war so wichtig, dass diese Spieler mal sehen, wie weit sie ihr Fähnchen nach vorne stecken können und was alles drin ist, wenn man an sich glaubt, wenn man sich unterordnet und in jeden Ball schmeißt. Das war ein Paradebeispiel dafür, eine große Lehre für uns, wozu wir imstande sind, wenn wir an uns glauben.“

Kapitän Köhler: „Langfristig kann das sehr viel bedeuten“

So sah es auch Sven Köhler. Der Kapitän der kampfstarken „Löwen“ sprach von einem „wertvollen Abend für Eintracht Braunschweig“. Auch wenn man sich kurzfristig nichts für den Ausgang der Partie kaufen könne, so der Mittelfeldspieler: „Langfristig kann das sehr viel bedeuten. Wir hatten eine Truppe, die Stuttgart in Grund und Boden gelaufen hat. Am Ende der 90 Minuten waren wir deutlich näher dran als Stuttgart. Sie haben sich sicher auch teilweise gewundert, was hier gerade los ist.“

Der 28-Jährige machte einen deutlichen Unterschied zur vergangenen Saison aus. „Wenn man den Vergleich zieht zur Relegation, ist das ein ganz anderer Fußball. Sehr energetisch. Unser Trainer sagt: ‚Vergesst die Fehler, macht einfach! Traut euch alles zu, schießt, dribbelt.‘ Wir haben die richtige Haltung, und die hat man auch gesehen“, so Köhler.

In der Zweiten Liga nun gegen Bielefeld

Das Pokalspiel gegen Stuttgart war nicht das erste Aha-Erlebnis in dieser noch so jungen Saison. Zuvor hatten die Niedersachsen bereits in der 2. Bundesliga mit Siegen beim 1. FC Magdeburg und Greuther Fürth aufhorchen lassen. Mit ihren sechs Punkten stehen sie in der Tabelle auf Rang sechs.

Nächster Gegner ist am Sonnabend (13 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) Arminia Bielefeld, das im DFB-Pokalfinale in Berlin dem VfB Stuttgart unterlag. „Wir geben auch am Samstag 100 Prozent“, kündigte Köhler an.

Innenverteidiger Jäkel fällt erneut lange aus

Nicht mit dabei sein wird Innenverteidiger Frederik Jäkel. Der 24-Jährige wird sich wegen seiner in der Vorwoche erlittenen Kreuzbandverletzung operieren lassen, wie der Club am Mittwoch mitteilte. Jäkel war erst im Sommer auf Leihbasis von RB Leipzig nach Braunschweig gewechselt, im Februar 2024 hatte er sich das Kreuzband gerissen.

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