Christa Aufermann aus Aachen reagiert auf den von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) verkündeten teilweisen Lieferstopp für Rüstungsexporte an Israel:
Ich bin erfreut darüber, dass unsere Regierung eingesehen hat, dass es so mit Israel nicht weitergehen kann. Ein Anfang ist gemacht mit der Erklärung, die Waffenlieferungen einzustellen. Aber: Wie kann unsere Regierung immer noch an der Seite Israels stehen? Israel hat die Palästinenser bald ganz ausgerottet. Kinder erschossen, unter Trümmern begraben, verhungern und verdursten lassen. Dazu ebenso Männer und Frauen dahin gemetzelt. Sind das noch Menschen, die jetzt schon so lange Zeit solche Gräueltaten begehen? Ich weiß, die Hamas haben auf furchtbare Weise Israelis getötet und verschleppt. Ich kann sehr gut verstehen, dass das gerächt werden muss. Aber auf diese Art und Weise? Die Israelis hatten früher einen sehr guten Geheimdienst und damit sehr viel erreicht. Wäre es nicht möglich gewesen, besser nach wirklichen Verstecken der Hamas zu suchen und dann die Schuldigen hinzurichten? Wir Deutschen haben den Juden gegenüber eine große Schuld, die man nie vergessen darf und die ich auch nicht verneinen oder verkleinern will. Wir sind nicht dem israelischen Staat gegenüber verpflichtet, wenn er einen Angriffskrieg führt. 60.000 Tote und etwa 150.000 Verletzte hat es seit Kriegsbeginn in Palästina gegeben, und den Rest der Menschen dort will Israel ja auch noch vertreiben oder vernichten. Will Herr Netanjahu so lange Israels Präsident sein, bis seine Schuld verjährt ist und er nicht mehr ins Gefängnis muss? Wir sollten alle Hilfe, die wir Israel zukommen lassen, umgehend einstellen, um nicht weiter mitschuldig zu werden, und vor allem sollte die „gemeinsame Erklärung der Außenminister“ mitunterschrieben werden. Aber: Sollte gegen Israel ein Krieg geführt werden, weil auch in unserer Zeit leider ein Judenhass besteht, sind wir zur Hilfe verpflichtet. Aber nicht bei dem jetzigen Massaker.