70 Jahre ist es her, dass ein irischer Brauerei-Chef seine Jagdflinte sinken ließ und stattdessen die Welt zu katalogisieren begann. Sir Hugh Beaver, Geschäftsführer der Dubliner Guinness-Brauerei, hatte einen Goldregenpfeifer verfehlt – und sich gefragt, ob dieser wohl der schnellste Vogel der Welt sei.

Die Antwort fand er nirgends. Also schuf er das Buch, das sie geben sollte.

Was als Marketinggag für Pub-Thesen gedacht war, wurde zum globalen Phänomen. Das Guinness-Buch der Rekorde, 1955 erstmals erschienen, sollte „freundschaftliche Meinungsverschiedenheiten ein für allemal klären“.

Heute, sieben Jahrzehnte später, hat es längst selbst Rekordstatus erreicht: als meistverkauftes urheberrechtlich geschütztes Buch der Welt.

Die Bibel: Bestseller und Rekordhalter weltweit

Unter den Rekorden finden sich auch solche, die sich dem meistverkauften Buch der Welt widmen: der Bibel. Sie selbst hält bereits einen Rekord, der alle anderen übertrifft – über fünf Milliarden gedruckte Exemplare sprechen eine deutliche Sprache. Doch es wird noch dimensionaler.

Die längste Bibel der Welt schaffte es 2019 ins Guinness-Buch: Die Wiedmann-Bibel, benannt nach ihrem Schöpfer Willy Wiedmann, misst 1,17 Kilometer und besteht aus 3.333 Bildern. Das internationale beachtete Kunstwerk aus dem Frankfurter Bibelmuseum stellt das gesamte Alte und Neue Testament dar – Heilsgeschichte als Endlosband.

Am anderen Ende der Skala steht die hebräische Nano-Bibel, die 2015 Einzug ins Guinness-Buch erhielt: Das Alte Testament, eingraviert auf einem Chip von der Größe eines halben Quadratmillimeters. Entwickelt hat sie Ohad Zohar, ein Physiker am Technion in Haifa. Lesbar ist sie nur mit einem Elektronenmikroskop – Gottes Wort für das digitale Zeitalter.

Rekorde und Transzendenz

Es ist ein merkwürdiges Unterfangen, die Bibel zu messen. Doch zeigt es, Rekorde suchen das Transzendente.