Berlin mit dem besseren Start – Zwickau zu passiv
Die Gastgeber erwischten einen Traumstart in die Partie: Schon in der 5. Minute setzte sich der dribbelstarke Shalva Ogbaidze auf seiner rechten Seite gegen mehrere Gegenspieler durch und fand Dion Ajvazi, der im Zentrum sträflich allein gelassen wurde und eiskalt zum 1:0 vollendete. Doch der FSV zeigte Moral und fand immer besser ins Spiel. Nach einigen Annäherungen war es in der 19. Minute soweit: Josua von Baer flankte präzise auf den langen Lukas Eixler, der die Kugel im Rückwärtsfallen mustergültig auf Lennert Möbius ablegte. Zwickaus Stürmer blieb vor dem Tor cool und verwandelte aus kurzer Distanz zum 1:1.
Danach entwickelte sich ein taktisch geprägtes Spiel, das sich häufig zwischen den Strafräumen abspielte. Dennoch hatten beide Teams Chancen auf die erneute Führung: Gabriel Figurski prüfte Hertha-Keeper Konstantin Heide (21.), während Kapitän Anis Ben-Hatira mit einem Freistoß aus 30 Metern nur knapp verzog (35.). Kurz vor der Pause hätte Oliver Rölke fast getroffen, doch sein Kopfball aus kurzer Distanz wurde von Lucas Heimann stark pariert. So ging es mit einem leistungsgerechten Remis in die Kabinen.
Schwäne drehen die Partie – Hertha schlägt zurück
Auch nach dem Seitenwechsel verlor die Partie kaum an Dramatik und Unterhaltungswert. Die Gastgeber übernahmen zwar zunächst die Kontrolle, doch Zwickau stand sicher und lauerte auf Konter. Praktisch aus dem Nichts fiel in der 61. Minute die Führung für die Gäste: Eine Hereingabe von Baers wurde von den Berlinern nur unzureichend geklärt, der Ball landete vor den Füßen von FSV-Kapitän Andrej Startsev. Aus 13 Metern zog er trocken ab und verwandelte flach ins Eck – Spiel gedreht.
Doch die Hertha ließ sich nicht hängen wurden in der 74. Minute belohnt: Mathis Bruns fand Shalva Ogbaidze mit einem feinen Chipball hinter die Abwehr – wo der Mittelfeldspieler die Kugel mit Hilfe des Pfostens und Keeper Hiemanns Rücken ins Tor bugsierte – 2:2, alles wieder offen.
Zwickauer Jubel – und die späte Ernüchterung
Die Partie steuerte nun auf ein dramatisches Finale zu. Nach einem langen Einwurf verlängerte Veron Dobruna per Kopf auf Joker Daniel Haubner, der goldrichtig stand und zum 2:3 einnickte (84.). Der Jubel im Zwickauer Block kannte keine Grenzen, 280 mitgereiste Fans feierten bereits den vermeintlichen Auswärtssieg.
Doch die Hertha hatte das letzte Wort: In der 90. Minute setzte sich der eingewechselte Yunus Ünal im Strafraum energisch durch und hämmerte den Ball zum 3:3-Endstand ins Netz. In der Nachspielzeit brannte es noch einmal in beiden Strafräumen, doch der Lucky Punch blieb aus.