Berlin – Einer stand Schmiere, die anderen schmierten: Bundespolizisten und Beamte der Berliner Polizei kassierten in der Nacht zu Dienstag drei Hertha-Ultras nach einer Graffiti-Sauerei auf Deutschlands teuerster Autobahn ein.

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Ein 38-Jähriger aus der Truppe hatte nicht richtig aufgepasst, während seine zwei sportlich gekleideten Kameraden eine Schilderbrücke am neuen Teilabschnitt der A100, der pro Kilometer 225 Millionen Euro gekostet hat, besprühten!

Die Tags der Hertha-Ultras verteilen sich in Berlin über Häuserwände, Stromverteiler und die Schilder- und Signalbrücken der Stadtautobahn A100. Und wenn man sich der Hauptstadt von außerhalb nähert, sieht man an fast jeder Brücke der A2 das Graffiti „HM03“ (Hauptstadt-Mafia 2003).

Ein solches hatten die 21 und 20 Jahre alten Sprayer auf der Rückseite einer Verkehrstafel an der Mathilde-Rathenau-Brücke (neu, steht noch nicht im Stadtplan) mit hochdeckender Farbe aufgesprüht. Ein dritter Mann (38) passte auf.

Dieses Graffiti hatten die Hertha-Ultras an eine Schilderbrücke des neuen A100-Abschnitts gesprüht

Dieses Graffiti hatten die Hertha-Ultras an eine Schilderbrücke des neuen A100-Abschnitts gesprüht

Foto: Axel Billig / Pressefoto Wagner

Offenbar nicht gut genug, denn Bundespolizisten hatten ihn auf dem noch autofreien Autobahnabschnitt verdächtig auf und ab gehen sehen.

Polizei hatte Sprayer schon im Visier

Was die Sprayer, die hier offenbar im Revier des Stadtrivalen 1. FC Union ihre Marke setzen wollten, nicht wussten: Wegen zu befürchtender Störaktionen von Gegnern wurde das 3,2 Kilometer lange Teilstück der A100-Verlängerung bis zu seiner Eröffnung am Mittwoch verstärkt von der Polizei überwacht.

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Gegen 23.40 Uhr stoppten mehrere Streifenwagen die beiden Fahrzeuge, in denen das Trio nach getaner Arbeit nach Hause fuhr. Alle Verdächtigen wurden an der Kreuzung Puderstraße Ecke Kiefholzstraße aus ihren Autos geholt.

Viele Anzeigen für die Hertha-Ultras

Im SUV der beiden jüngeren Verdächtigen fanden Ermittler mehrere Kartons mit Farbsprühdosen und einen Bolzenschneider. Außerdem hatte der Fahrer keinen Führerschein. Der Wagen des 38-Jährigen war zwar sauber, dafür aber nicht versichert.

Mehrere Kartons mit hochdeckender Sprühfarbe wurden bei dem Einsatz ebenfalls sichergestellt

Mehrere Kartons mit hochdeckender Sprühfarbe wurden bei dem Einsatz ebenfalls sichergestellt

Foto: Axel Billig / Pressefoto Wagner

Alle drei Verdächtigen wurden vorläufig festgenommen, eines der Fahrzeuge von der Polizei sichergestellt. Es hagelte Anzeigen wegen schwerer Sachbeschädigung und Fahrens ohne Führerschein oder Pflichtversicherung. Danach durften sie wieder nach Hause.