Stand: 27.08.2025 20:37 Uhr

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat den öffentlichen Poker zwischen Bayern München und dem VfB Stuttgart um Fußball-Nationalspieler Nick Woltemade mit Unbehagen verfolgt.

„Ich glaube, dass so ein Wechseltheater an einem Spieler nicht spurlos vorübergeht. Ich finde es immer sehr unglücklich, dass das alles öffentlich ausgetragen wird von allen Seiten“, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann am Mittwoch (27.08.2025) bei der Kaderbekanntgabe der Nationalmannschaft in Frankfurt/Main.

Mathias Merget, Sportschau, 27.08.2025 18:09 Uhr

„Geht an einem Spieler nicht spurlos vorüber“

Der Mann, um dessen Wohlbefinden sich Nagelsmann sorgte, war Nick Woltemade, er ist seit einigen Monaten Nationalspieler. Er steht auch für die Länderspiele im September in der Slowakei (04.09., 20.45 Uhr) und gegen Nordirland (07.09., 20.45 Uhr) im Kader. Aufgefallen ist Woltemade, 23, aber bislang vor allem als spielmachender Torjäger beim VfB Stuttgart, der auf staksigen Beinen gegnerische Abwehrreihen ärgert, mit seinen Dribblings, Pässen, Toren.

Aufgefallen ist das auch dem FC Bayern, der Woltemade gerne verpflichtet hätte. Nur in Stuttgart wollten sie das nicht. Laut Medienberichten hatten die Bayern mehrere Angebote für Woltemade abgegeben, die alle abgelehnt wurden. „Das ist für den Spieler schlecht, für die Vereine schlecht. Da will keiner sein Gesicht verlieren, und dann wird es super kompliziert“, sagte Nagelsmann.

Nagelsmanns Warnung an Woltemade

Der Bundestrainer hat Woltemade dennoch zuletzt als „ganz ruhig“ wahrgenommen. „Ich habe zweimal mit ihm gesprochen und gefragt, was so seine Ideen und Wünsche sind. Ich habe ihm auch Dinge mitgegeben – nicht, wohin er wechseln soll, das mache ich nicht, sondern dass mir wichtig ist, dass er spielt“, sagte Nagelsmann. „Ich habe ihm gesagt, dass er gerne zu Bayern München wechseln kann – aber auch, dass er sich klarmachen muss, dass mit 25 Prozent Spielzeit die WM schon eng wird.“

Bleibe Woltemade in Stuttgart, so sah Nagelsmann das, wäre dies „alles andere als verkehrt. Wenn er zu Bayern München geht und er spielt, ist das auch gut für mich.“ Der Bundestrainer sagte: „Wenn er da hingeht und spielt nicht, muss er im Winter wieder zurück.“