Stand: 28.08.2025 06:04 Uhr
Zeitenwende auf Hamburgs Insel Neuwerk im Wattenmeer vor Cuxhaven: Die Hansestadt erwirbt die beiden größten der vier Restaurant- und Hotelbetriebe, um den touristischen Betrieb dort aufrechtzuerhalten.
Schon seit mehr als einem Jahr versuchen die seit Jahrzehnten aktiven Inhaber von „Hotel Nigehus“ und „Altem Fischerhaus“, ihre Betriebe zu verkaufen. Bisher ohne Erfolg. Nun springt die Stadt Hamburg in die Bresche und hat beide Betriebe erworben mit dem Ziel, sie ab der kommenden Saison zu verpachten.
Pächter leichter zu gewinnen als Käufer
Pächter seien leichter zu gewinnen als Käufer – davon geht der federführende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen aus. Für die Bekanntgabe dieser überraschenden Nachricht waren sowohl Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) als auch Umweltsenatorin Katharina Fegebank (Grüne) nach Neuwerk gereist. Der Kaufpreis steht noch nicht fest. Er ist Teil eines 40-Millionen-Euro-Paketes, das Hamburg für die Entwicklung von Neuwerk bereitstellt.
Insel-Tourismus ohne Gastronomie gefährdet
Hauptgrund für den Erwerb ist die Fortführung des „sanften Tourismus“ auf der Insel, der den nahen Einblick in den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer ermöglicht. Ohne die beiden wirtschaftlich gesunden Betriebe stünde dieser Tourismus in Frage. Nun läuft die Suche nach „inselgerechten“ Hoteliers sowie Gastronominnen und Gastronomen.
Das Wattenmeer rund um die Insel Neuwerk steht seit dem 9. April 1990 unter Schutz. Auf geführten Touren lässt es sich erkunden.
Neuwerk liegt vor Cuxhaven, gehört aber zu Hamburg. Die Insel ist mit dem Pferdewagen, zu Fuß oder per Schiff zu erreichen.
Seit über 700 Jahren trotzt der wuchtige Backsteinturm Wind und Wetter. Er ist Hamburgs ältestes Gebäude – fernab der Stadt.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 27.08.2025 | 19:30 Uhr