„El Barrio de Europa“ im Metzlerpark
Detlef Kinsler /
27. August 2025, 10.30 Uhr
JOURNAL FRANKFURT: Andere fahren in den Urlaub, Jazz Montez macht Ferien am Main. Nach 21 Tagen Programm bei „Holidays“ vorm Kunstverein Familie Montez – reicht da die Energie noch für drei Tage „El Barrio der Europa“ vom 29. bis 31. August im Metzlerpark?
Lorenzo Dolce: Inzwischen ist es fast schon Tradition: Nach den „Holidays“ kommt „El Barrio“. Es fühlt sich an wie ein großes Wiedersehen. Zwar arbeiten wir bei „El Barrio“ mit einem anderen Team zusammen – genauer gesagt veranstalten wir das Festival gemeinsam mit der Gastronomie Emma Metzler, der Musikbar Amp und der Grafikagentur Nonot –, aber viele Gesichter kennt man, und das macht den Unterschied. Es ist familiär, fast wie Weihnachten oder Ostern, wenn alle zusammenkommen. Für diese Art von „Familienfest“ ist auf jeden Fall noch genug Energie da.
Wofür steht „El Barrio“, was dürfen die Besucher erwarten?
„El Barrio“ steht für Zusammenkunft, für Community und für kulturellen Austausch auf Augenhöhe. Es geht nicht nur um Musik. Es geht um das Miteinander, um das gemeinsame Erleben von Kunst, Diskurs, Kulinarik und Frankfurt. Die Besucher:innen dürfen sich auf ein liebevoll kuratiertes Festival freuen, das vielfältige Perspektiven sichtbar macht und Raum für Begegnung schafft – mitten in der Stadt, direkt am Main.
Keine musikalischen Kompromisse beim „El Barrio“
Was sind die musikalischen Highlights?
Musikalisch setzen wir auch dieses Jahr wieder auf ein starkes Line-up mit Acts, die nicht nur gut klingen, sondern auch Haltung zeigen. Es gibt internationale Gäste, lokale Favorit:innen und spannende Neuentdeckungen – von souligen Grooves über Jazz-Fusion bis hin zu experimentellen Sounds. Wir verraten noch nicht alles, aber: Wer schon mal bei „El Barrio“ war, weiß, dass das musikalische Niveau keine Kompromisse kennt.
Wer sind in diesem Jahr die Partner, was sind die Angebote über Musik und Gastro hinaus?
Wir freuen uns, mit vielen starken Partner:innen zusammenzuarbeiten. Für die Live-Bühne konnten wir Shantel und das Club Orchestra akquirieren und auch sonst haben wir ein spannendes Programm. Es gibt Workshops, Panels, Installationen und interaktive Formate. Wir versuchen, möglichst viele Stimmen zu Wort kommen zu lassen. „El Barrio“ ist mehr als ein Festival – es ist eine Plattform für soziale Themen und kreative Ideen.
Abgrenzung vom Frankfurter Museumsuferfest
Was entgegnet ihr denen, die euch als Teil des Museumsuferfests sehen?
„El Barrio“ ist kein Programmpunkt vom Museumsuferfest. Wir sehen in dem Angebot auf unseren Bühnen einen Kontrapunkt zum Treiben unten am Ufer. Wir machen unser eigenes Ding, mit eigenem Konzept, eigener Dramaturgie und eigenen Strukturen. Wer zu uns kommt, merkt sofort: Hier geht es nicht um Massenbespaßung, sondern um Haltung, Inhalt und Atmosphäre. Wir sind offen für alle, aber wir sind nicht beliebig.
Ein Blick voraus: Eure Zusammenarbeit mit dem Museum Angewandte Kunst geht im September weiter …
Genau, die Kooperation mit dem Museum Angewandte Kunst geht in die nächste Runde mit dem „Jazzklub“, den wir am 24. September dort eröffnen. Es geht um neue Räume für den Jazz – und darum, Brücken zu bauen zwischen Institutionen und Szene, zwischen Museum und Straße. Wir freuen uns sehr auf das, was kommt.
Info
El Barrio de Europa
29.-31.8., Metzlerpark
Alle Infos unter elbarrio.eu/info/
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt.