17.04.2025 – 01:07 UhrLesedauer: 2 Min.

Hamburg würdigt Arbeit der Yagmur GedächtnisstiftungVergrößern des Bildes

Michael Lezius gründete die Yagmur Gedächtnisstiftung: Die Veranstaltung fand am Mittwcoh im Hamburger Rathaus statt. (Quelle: Marcus Brandt/dpa/dpa-bilder)

Die dreijährige Yagmur starb 2013 durch die Schläge ihrer Mutter. Ein neuer Film zeigt nun eine besondere Perspektive auf das Leben des Mädchens – mit einem bewegenden Konzept.

Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Tod der dreijährigen Yagmur aus Hamburg wurde ein Kurzfilm veröffentlicht, der auf dem Schicksal des Mädchens basiert. Die Erstaufführung von „Yaya – Ein Leben“ fand am Mittwochabend im Hamburger Rathaus statt und wurde anschließend auf YouTube veröffentlicht.

Am 18. Dezember 2013 starb Yagmur qualvoll an den Schlägen ihrer Mutter. Diese wurde 2014 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe wegen Mordes verurteilt. Das Mädchen wurde seit seiner Geburt von Jugendämtern betreut. Ein Prüfbericht bescheinigte später eine Verkettung von Fehlern im Umgang mit dem Fall.

Die künstlerische Idee des knapp zehn Minuten langen Films: Es werde so getan, als hätte das Mädchen sein Leben bis zum 18. Geburtstag gelebt, sagte Produzent Alexander Müller-Elsner. Erst später im Rückwärtslauf werde der Zuschauer begreifen, dass dies nur eine Illusion unter dem Motto „So hätte es sein können“ war.

Für die Darstellung wurden verschiedene Schauspielerinnen eingesetzt. Die Kamera blickt immer wieder über die Schulter der Protagonistinnen. Dies solle dem Zuschauer ermöglichen, sich in die Empfindungen des Kindes hineinzuversetzen, so Müller-Elsner. Regie führte Benjamin Bayer, für die Kamera zeichnete Marius von Felbert verantwortlich.

Die Filmemacher konnten den tatsächlichen Lebenslauf von Yagmur nicht genau nachzeichnen, da Persönlichkeitsrechte betroffen waren, wie Michael Lezius, Gründer der Yagmur Gedächtnisstiftung, mitteilte. Der Film solle zur Mahnung und zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der sozialen Einrichtungen beitragen. Yaya soll der Spitzname des Mädchens gewesen sein.

Die Idee zu dem Film entstand bereits 2016, jedoch kam es immer wieder zu Verzögerungen, unter anderem wegen der Corona-Pandemie. Das Budget betrug rund 53.000 Euro. Die Yagmur Gedächtnisstiftung hat ihre aktive Arbeit laut eigenen Angaben 2023 eingestellt.

Die Erstaufführung fand im Rahmen einer Würdigung der Yagmur Gedächtnisstiftung statt, wie die SPD-Fraktion mitteilte.