Zugverkehr unterbrochen
Italiens Norden meldet erste Überschwemmungen

16.04.2025, 21:58 Uhr

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Starker Regen setzt im März die Toskana unter Wasser. Jetzt wird der Norden Italiens von Unwettern heimgesucht. Die Wetterdienste sagen heftige Auswirkungen für die Region voraus. Die Behörden rufen die Wetterwarnung Rot aus.

Wegen heftiger Regenfälle sind im Norden Italiens mehrere Straßen sicherheitshalber gesperrt worden, auch eine Autobahn. Die Behörden fürchten Sturmböen, Überschwemmungen und auch Erdrutsche. Zudem musste auf einer wichtigen Zugverbindung zwischen Italien und der Schweiz, der Simplon-Linie, der Bahnverkehr eingestellt werden, weil Gleise überschwemmt sind. Über größere Schäden wurde bisher nichts bekannt.

Die Schweizer Bahnen SBB raten Kunden, die etwa von Basel nach Mailand oder weiter wollen, über die Route Zürich-Mailand auszuweichen, wie eine Sprecherin sagte. Zunächst soll die Unterbrechung über Domodossola nach Mailand bis Donnerstagmorgen 06.00 Uhr dauern.

Betroffen sind in Italien Gegenden, in denen sich über die Ostertage normalerweise viele Urlauber aufhalten, darunter Südtirol, das Piemont und die Lombardei mit der Hauptstadt Mailand. In der 35.000-Einwohner-Stadt Pinerolo, etwa 60 Kilometer entfernt von Turin, empfahl die Gemeindeverwaltung der Bevölkerung, zu Hause zu bleiben. Dort wurden zwei Brücken gesperrt, weil ein Fluss über die Ufer zu treten droht.

In der Schweiz gab es für die südlichen Kantone Wallis und Tessin Wetterwarnungen, die ebenfalls zu Ostern viele Ferienbesucher haben. Der Warndienst Alertswiss kündigte Starkregenfälle unter anderem im Saastal und Mattertal an, durch das eine Bahn nach Zermatt am Matterhorn fährt. Gewarnt wurde vor möglichen Überschwemmungen und Murgängen.

Stürmische See vor der Küste

Vor den italienischen Küsten wird im Mittelmeer mit stürmischer See und Wellen bis zu drei Metern Höhe gerechnet. Das nationale Amt für Zivilschutz wies zudem darauf hin, dass es vielerorts zu Gewittern kommen könnte. Den Prognosen zufolge wird es in den nächsten Stunden insbesondere im Norden heftig regnen. Aber auch in der Region Apulien im Süden soll es viel Niederschlag geben.

Im Frühjahr waren bereits verschiedene italienische Regionen von Unwettern betroffen. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben.