Der Dachstuhl eines Hauses in Berlin hat sich so stark verschoben, dass ein Einsturz droht. Die Bewohner mussten das Gebäude verlassen. Nun versucht das Technische Hilfswerk, das Schlimmste zu verhindern.
In Berlin-Mitte ist unweit des Friedrichstadtpalasts ein fünfstöckiges Wohn- und Geschäftsgebäude wegen Einsturzgefahr geräumt worden. Wie die Feuerwehr mitteilte, waren 13 Menschen von der Räumung des Hauses in der Reinhardtstraße, nahe der Ecke zur Friedrichstraße, betroffen. In dem Gebäude wohnen demnach aber noch mehr Menschen, sie waren zunächst nicht anwesend und beispielsweise im Urlaub.
Für die Nacht müssen sich die Bewohner wohl eine alternative Unterkunft suchen: Das Technische Hilfswerk (THW) begann am Nachmittag mit einem großen Einsatz, um ein weiteres Abrutschen des Daches zu verhindern. Das THW war eigenen Angaben zufolge mit etwa 50 Einsatzkräften und schwerem Gerät vor Ort, unter anderem mit einem Kran.
„Aktuell gehen wir davon aus, dass wir den Dachstuhl in seiner jetzigen Form feststellen können, also mittels Stahlseilen an einem weiteren Verrutschen sichern können“, sagte THW-Fachberater Friedrich Engel. Der Einsatz dürfte demnach bis tief in die Nacht andauern.
„Die Feuerwehr hat mich geweckt, sonst hätten sie den Schlüsseldienst geholt“, sagte ein junger Bewohner des Hauses, als er seine Wohnung verlassen musste. „Ich habe ein paar Anziehsachen eingepackt, Zahnbürste. Was man halt so braucht.“ Den folgenreichen Schaden am Dach habe er nicht kommen sehen.
Wann die Bewohner wieder in das Gebäude ziehen können, blieb unklar. „Zum Umfang der schlussendlich notwendigen Baumaßnahmen kann zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskunft gegeben werden, da der Umfang des Schadens noch nicht feststeht“, teilte das Bezirksamt Mitte mit.
Laut THW hat sich an dem betroffenen Gebäude der Dachstuhl nach vorn Richtung Straße geschoben. Dachstuhl und Fassade würden Richtung Straße gedrückt und drohten herunterzustürzen. Die Reinhardtstraße wurde von der Kreuzung Friedrichstraße bis zur Albrechtstraße komplett gesperrt und ist in diesem Abschnitt auch für Fußgänger derzeit nicht begehbar.
Der Schaden ist der Feuerwehr zufolge schon vor einigen Tagen aufgefallen. Zunächst sei ein Statiker informiert worden. „Weil weitere Veränderungen nicht ausgeschlossen werden konnten, wurde heute auch die Feuerwehr mit hinzugezogen“, sagte ein Feuerwehrsprecher.
dpa/gub