Die Aachener Bank und die Volksbank Heinsberg wollen sich zusammenschließen. Darauf haben sich die Vorstände und Aufsichtsräte beider Institute einstimmig verständigt. Im November sollen die Vertreterinnen und Vertreter der Mitglieder in außerordentlichen Versammlungen über den Zusammenschluss abstimmen. Erfolgt die Zustimmung, soll die rechtliche Eintragung im Sommer 2026 erfolgen, die technische Zusammenführung im Herbst desselben Jahres. Entstehen würde dann eine der größten Volksbanken in der Region mit einer Bilanzsumme von rund vier Milliarden Euro und etwa 114.000 Privat- und Firmenkunden.

Die Verantwortlichen beider Banken sprechen von einem Zusammenschluss „aus Überzeugung“. Ziel sei es, die Kräfte zu bündeln, um auch künftig wettbewerbsfähig zu bleiben. „Wir agieren aus Weitsicht – diese Fusion ist unsere Antwort auf die wachsenden Herausforderungen für Regionalbanken“, heißt es aus den Vorständen. Dirk Cormann, Vorstandssprecher der Volksbank Heinsberg, ergänzt: „Wir sichern Nähe, Identität und Verlässlichkeit und eröffnen zugleich deutlich mehr Möglichkeiten für unsere Kunden, Mitglieder und Mitarbeitenden.“

Für die Kundinnen und Kunden soll sich durch die Fusion wenig ändern. Alle Geschäftsstellen sollen bestehen bleiben, auch die gewohnten Ansprechpartner. Entscheidungen würden weiterhin dezentral vor Ort getroffen, betont Jens Ulrich Meyer, Vorstand der Aachener Bank. Zudem soll es ein Niederlassungsmodell geben, bei dem die bekannten Marken Aachener Bank und Volksbank Heinsberg erhalten bleiben. Damit wollen die Institute ein sichtbares Bekenntnis zur Region setzen.

Die neue Bank will nach eigenen Angaben ihre Rolle als Partner für Privatkunden, Selbstständige und Unternehmen stärken – insbesondere bei der Kreditversorgung, aber auch bei weiteren Finanzdienstleistungen. Ulrich Lowis, Vorstand der Volksbank Heinsberg, sagt: „Es entsteht ein Finanzpartner, der noch leistungsfähiger und engagierter sein kann, als es die beiden Banken jetzt schon sind.“ Kunden sollen künftig von spezialisierten Beratungsangeboten, etwa für junge Erwachsene oder im Bereich Vermögensverwaltung, profitieren. Außerdem versprechen die Banken schnellere Kreditentscheidungen, moderne digitale Systeme und ein erweitertes Produktangebot.

Mit mehr als 45.000 Mitgliedern entstünde eine große Gemeinschaft, die die Zukunft der Bank aktiv mitgestalte. Auch die Region solle vom Zusammenschluss profitieren: Die neue Bank wolle die heimische Wirtschaft unterstützen, Innovationen fördern und ihr Engagement in Bildung, Kultur und Vereinswesen ausbauen.

Für die rund 540 Mitarbeitenden wird eine Beschäftigungsgarantie ausgesprochen. Fusionsbedingte Kündigungen seien ausgeschlossen, betont Peter Jorias, Vorstand der Aachener Bank. Vielmehr entstünden neue Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten. Durch die Zusammenlegung der Kräfte sollen zudem moderne Arbeitswelten und mehr Flexibilität geschaffen werden. Die Verantwortlichen sehen darin die Chance, sich auch als attraktiver Arbeitgeber mit regionaler Verwurzelung und zeitgemäßen Perspektiven zu positionieren.