Die Brandenburger Landesregierung aus SPD und BSW will im kommenden Jahr deutlich mehr Geld für externe Expertise ausgeben. Wie aus der Antwort von Finanzminister Robert Crumbach (BSW) auf eine Anfrage der CDU hervorgeht, sind für 2025 rund 30 Millionen Euro für Gutachten und Beraterverträge eingeplant. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lagen die Kosten noch bei 19 Millionen Euro.

Allein im ersten Halbjahr 2025 wurden 31 Verträge abgeschlossen, darunter für Projekte im Umwelt- und Agrarbereich. So vergab das Landwirtschaftsministerium einen Auftrag über 1,2 Millionen Euro für die Betreuung der Wolfs-Hotline, die Begutachtung von Schäden an Nutztieren und die Bergung toter Tiere. Ein weiteres Gutachten über 1,1 Millionen Euro betrifft das Monitoring bestimmter Wasserpflanzen bis 2028.

Kritik von der Opposition

Die Opposition im Landtag sieht die Entwicklung kritisch. „Die Landesregierung weitet das Berater-Business massiv aus“, sagte CDU-Abgeordneter Michael Schierack. Er zweifle daran, dass die Ministerien ihr eigenes Fachwissen ausreichend nutzen. „Externe Expertise kann punktuell sinnvoll sein – aber sie darf nicht zur teuren Ersatzverwaltung werden.“ Auch dass der jährliche Bericht über Gutachter- und Beraterverträge abgeschafft wurde, stößt bei der CDU auf Kritik.

Finanzminister Crumbach verteidigt die Linie. Der Bericht sei aus Gründen des Bürokratieabbaus gestrichen worden, die Abgeordneten könnten Daten jederzeit erfragen. Zudem sei ein Vergleich schwierig: Für 2024 liege eine Ist-Zahl vor, während für 2025 ein Soll-Wert angesetzt wurde. Ob tatsächlich mehr Geld ausgegeben werde, sei noch offen.