Frankfurt/Main – In Hamburg sind alle Augen auf Steakhouse-Erbin Christina Block (52) gerichtet, die die Entführung ihrer Kinder Theo und Klara beim Vater in Dänemark beauftragt haben soll. Stephan Hensel sitzt 500 Kilometer entfernt in einem Frankfurter Gerichtssaal. Und kämpft in einem Zivilprozess gegen die Mutter seiner Kinder.
Um 14.15 Uhr wird der Fall „Hensel gegen Block“ in Sitzungssaal 337 am Landgericht Frankfurt unter Vorsitz von Richterin Dr. Ina Frost aufgerufen. Es geht um eine Unterlassungsklage. Konkret: Um zwei Passagen in einer Presseerklärung des Block-Anwalts Ingo Bott vor Prozessbeginn in Hamburg, durch die sich Stephan Hensel verleumdet sieht.
Steakhouse-Erbin Christina Block (52) beim Strafprozess in Hamburg. In Frankfurt war sie nicht persönlich anwesend
Foto: Stefan Hesse/BILD
Anwalt Bott schrieb über Hensel: „Er hat mehrfach geäußert, dass er den Vater meiner Mandantin und diese selbst fertigmachen würde.“ Die zweite Äußerung bezieht sich darauf, dass Hensel die zwei jüngeren Kinder nach einem Besuch in Dänemark behielt: „Er hat quasi über Nacht jeden Kontakt zu ihrer Mutter und ihrem früheren Umfeld beendet. Die Kinder waren für ihre Mutter wie vom Erdboden verschwunden.“
Ex nennt Mutter seiner Kinder nur noch „Frau Block“
Hensels Anwalt sagt: „Die Presseerklärung wurde mit dem Ziel verfasst, ehrabschneidend über meinen Mandanten Äußerungen zu verbreiten.“ Blocks Anwältinnen legen dagegen eidesstattliche Erklärungen für die erste Aussage vor. Die Richterin sagt dazu nur: „Wir werden das würdigen.“
Stephan Hensel nennt seine Ex-Partnerin nur „Frau Block“ und erklärt außerhalb des Gerichtssaals: „Man verleumdet uns permanent, anstatt dass Frau Block endlich gesteht und sagt, was sie getan hat. Ich würde mir sehr, sehr wünschen, dass Frau Block den Kindern sagt: ,Okay, ich war’s, und es tut mir leid.‘“
Tal S. (Archiv-Foto) ist laut eigener Aussage Ex-Soldat und ehemaliger Polizist. Der Israeli soll einer der Entführer der Block-Kinder sein und entschudligte sich vor Gericht
Foto: PRIVAT
Hensel nimmt Entschuldigung des Entführers an
Währenddessen sagte in Hamburg der israelische Ex-Polizist Tal S. (36) aus, schilderte das Kidnapping der Block-Kinder detailliert und erklärte: „Ich möchte mich aufrichtig beim Vater und bei den Kindern entschuldigen.“
Stephan Hensels Reaktion in Frankfurt: „Mein Anwalt hat die Entschuldigung auch in meinem Namen angenommen. Ich ziehe den Hut davor. Ich würde mir diese Courage auch von Frau Block wünschen.“
Mehr zum ThemaUrteil wird am 18. September verkündet
Nach knapp einer Stunde verkündet die Richterin: „Eine Entscheidung ergeht am Donnerstag, 18. September um 15 Uhr.“ Laut einer Sprecherin des Landgerichts können danach beide Streitparteien Berufung gegen das Urteil einlegen.