Als CDU-Stadtrat Lucas Schopphoven davon sprach, dass die drei Laternen im Lene-Voigt-Park nicht nur „Beleuchtung“ seien, sondern „ein Signal“, musste er selbst lachen. Mühevoll brachte er anschließend seinen Redebeitrag ohne weitere Lachanfälle zu Ende. Die Mehrheit im Rat teilte seinen Humor offenbar nicht und stimmte gegen den Änderungsantrag der CDU-Fraktion.

Diese wollte erreichen, dass noch vor dem kommenden Winter drei Laternen im Bereich der mittlerweile vernagelten Tauschbude installiert werden. Der Stadtbezirksbeirat Südost, der die Initiative für die Parkbeleuchtung gestartet hatte, zeigte sich geduldiger: Erst im Doppelhaushalt 2027/28 sollen dafür 65.000 Euro eingeplant werden, lautete der Antrag.

Dieser war fast unumstritten. Nur eine Stadträtin stimmte gegen den Antrag; hinzu kam eine Enthaltung. Weniger eindeutig waren die Mehrheitsverhältnisse beim Änderungsantrag der CDU. Dieser erhielt zwar 35 Nein-Stimmen, aber auch 24 Ja-Stimmen – vor allem von AfD und BSW.

Keine akute Gefahr

Grünen-Stadträtin Nicole Schreyer-Krieg wollte keine akute Gefahr erkennen. Die Verwaltung empfiehlt derzeit eine andere Route durch den Lene-Voigt-Park als Schulweg. Diese ist bereits beleuchtet. Sven Morlok (Freie Fraktion) beklagte „Populismus“ bei der CDU. Leipzig dürfe im Moment sowieso kein Geld für solche Maßnahmen ausgeben, da die Landesdirektion den aktuellen Haushalt noch nicht genehmigt hat.

CDU-Stadtrat Falk Dossin hielt dagegen, dass solche Ausgaben sehr wohl erlaubt seien. Zudem müsse die Stadt keine langwierigen Ausschreibungen vornehmen, sondern könne die Maßnahme direkt bei ihren Partner*innen in Auftrag geben. Würde man die Laternen noch in diesem Jahr und nicht erst 2027 oder 2028 bauen, käme man zudem steigenden Baukosten zuvor.

Dann meldete sich auf Wunsch von Morloks Fraktionskollege Thomas Kumbernuß auch noch Oberbürgermeister Burkhard Jung zu Wort: „Der Beschluss ist im 4. Quartal nicht umsetzbar.“ Mangels Mehrheit im Stadtrat stellt sich die Frage, ob die Laternen noch 2025 installiert werden könnten, sowieso nicht mehr.

Linken-Stadträtin Olga Naumov zeigte in ihrer Rede generell eher wenig Interesse an der zusätzlichen Beleuchtung. Es gebe große soziale Probleme im Park und der Umgebung, beispielsweise bei Obdachlosen und suchtkranken Menschen. Darum müsse sich die Verwaltung dringender kümmern.