Gebäude wird abgerissen
Lösung für die Großmarkt-Katzen ist gefunden
28.08.2025 – 18:15 UhrLesedauer: 2 Min.
Straßenkatze an einem Dach (Symbolfoto): Mit dem Abriss des Kölner Großmarkts verlieren dutzende Katzen ihr Zuhause. (Quelle: IMAGO/Berit Kessler/imago)
Aufatmen bei Tierschützern und Katzenfreunden im Rheinland: Für den Verbleib der Großmarkt-Katzen in Köln zeichnet sich nach langer Unklarheit eine Lösung ab.
Die Suche nach einem neuen Zuhause für die über 150 streunenden Katzen vom Kölner Großmarkt-Gelände ist erfolgreich geendet – und das ohne die Hilfe der Stadt. Stattdessen hat ein Tierheim außerhalb von Köln ausreichend eigene Räumlichkeiten für die Quarantäne der Tiere zur Verfügung gestellt.
Versuche des Vereins, gemeinsam mit der Stadt Köln eine passende Unterkunft für die Straßenkatzen zu finden, waren trotz monatelanger Bemühungen von beiden Seiten zu keinem Ergebnis gekommen.
Wieso aber leben überhaupt so viele Katzen auf dem Großmarkt-Gelände? Einige Großmarkt-Händler hatten sich einst Katzen zur Jagd nach Ungeziefer angeschafft, über die Jahre verlor man am Großmarkt aber die Kontrolle über die immer größer werdende Population der Tiere.
Da einige Betriebe des Großmarkts die frei laufenden Katzen schließlich zunehmend als Problem empfanden, wandte sich die Stadt Köln bereits vor Jahren an den Verein „Straßenkatzen Köln e.V.“. Dieser versorgte die Tiere auf dem Gelände mit einer Futterstation, kastrierte sie und setzte sie wieder am Großmarkt aus – weil die Tierheime der Stadt bereits überlastet sind und einige der wilden Katzen dort auch überhaupt nicht leben könnte.
Was aus den Katzen mit dem bald anstehenden Abriss des Großmarkts werden sollte, blieb bis jetzt unklar. Tierschützer hatten befürchtet, dass zahlreiche Tiere bei den Abrissarbeiten ums Leben kommen könnten.
Mania Leveringhaus vom „Straßenkatzen Köln e.V.“ zeigte sich im Gespräch mit t-online erleichtert: „Letzte Woche waren es jetzt in Summe schon 20 Katzen, die gesichert worden sind. Sie befinden sich aktuell in Quarantäne.“ Die Rettungsaktionen sollen fortgesetzt werden, bis möglichst alle streunenden Katzen aus dem Großmarkt in das Tierheim gebracht worden sind.
Leveringhaus wollte den Namen des Tierheims nicht nennen – aus Sicherheitsgründen und aufgrund einer Absprache mit der Stadt, wie sie sagte. Der Grund für diese Vorsichtsmaßnahme hängt dabei auch mit den aggressiven Reaktionen zusammen, die auf Social Media teils über die Großmarkt-Katzen verfasst worden waren.
Die Sicherung der Tiere erfordert laut der Tierschützerin einen erheblichen organisatorischen Aufwand der Ehrenamtler. Ihr zufolge sind an den Rettungseinsätzen regelmäßig ein halbes Dutzend Personen beteiligt. Unterstützung kommt auch vom Tierheim Dellbrück, das Quarantäneboxen für einige der Katzen bereitstellen konnte – andere wurden von den Spendengeldern des „Straßenkatzen Köln e.V.“ finanziert.
Leveringhaus‘ Ziel ist klar: „Wir werden alles daran setzen, jede Katze, die sich uns in irgendeiner Form erkenntlich zeigt, auch zu sichern. Wir möchten da keine Katze zurücklassen.“