Eine weitere Konsequenz der Aachener Parkausweis-Regelung, die eigentlich den CO2-Ausstoß der Stadt insgesamt senken sollte: Der Elektriker verkaufte von seinen zwischenzeitlich fünf Smarts vier Stück wieder – weil er sie ja in der Innenstadt nicht mehr nutzen konnte. Mrvoljak tauschte sie gegen größere Transporter, die nun am Stadtrand unterwegs sind – während ein Smart für die Innenstadt genutzt werden soll.
Schließlich machte die Stadt in diesem Sommer nach einer Welle der Kritik von Handwerkerverbänden und aus der Opposition eine Wende: Gegenüber dem WDR erklärte Oberbürgermeisterin Keupen, dass es bei dem strittigen Erlass gar nicht um die Größe des Smarts gegangen sei – sondern darum, dass das Werkzeug der Handwerker fest im Wagen installiert sein muss.
Offenbar eine Vorsichtsmaßnahme, sodass auch wirklich nur Handwerker einen Handwerkerparkausweis bekommen, und keine Autofahrer, die nur einfach flexibel parken wollen. Keupen schlug den frustrierten Aachener Handwerkern vor, doch einfach „kreativ“ zu werden – dann würden sie den ersehnten Ausweis schon bekommen.
Und damit kommen wir zum festgeschraubten Werkzeugkoffer in Mrvoljaks Smart: Als er von dem Vorschlag der Oberbürgermeisterin erfuhr, schraubte der Elektriker kurzerhand seinen Koffer im kleinen Kofferraum seines Wagens fest – und bekam dann auch seinen Handwerkerparkausweis ausgehändigt.
Ein „totaler Schwachsinn und Blödsinn“ sei der ganze Vorgang gewesen, so Mrvoljak – aber immerhin könne er nun mit dem Smart wieder in der Innenstadt parken. Ein Problem blieb ihm aber: Sein angeschraubter Werkzeugkoffer ist jetzt praktisch nutzlos.
Für den gebürtigen Bosnier, der vor vielen Jahren nach Deutschland kam, ist die Aachener Parkausweis-Posse im Übrigen auch ein Symptom für die deutsche Bürokratie: „Wir verbauen uns in diesem Land so viel durch alle möglichen Vorschriften – das macht wirklich keinen Spaß mehr.“