Drei Spiele, zwei Niederlagen – der VfL Bochum ist noch nicht richtig angekommen in der 2. Liga. Jetzt geht’s gegen einen NRW-Nachbarn.
Der VfL Bochum und Preußen Münster – zweifelsfrei zwei Traditionsvereine, die den NRW-Fußball seit langem prägen. Da ist es schon sehr erstaunlich, dass das Heimspiel des VfL gegen die Preußen am Samstag (30.08.2025) ein ganz besonderes ist: Es ist das erste Liga-Aufeinandertreffen der beiden Klubs seit 54 Jahren.
In einem Pflichtspiel gab es das Duell allerdings schon zwischendurch: 2008/09 standen sich beide in der ersten Runde des DFB-Pokals gegenüber, das der VfL als Bundesligist beim damaligen Viertligisten hauchdünn im Elfmeterschießen für sich entschied. Trainer der Preußen damals übrigens: Roger Schmidt.
Preußen mit besserem Start
Das ist lange her, heute begegnen sich beide Klubs auf Augenhöhe: in der Zweiten Liga. Und das Duell hat es in sich: Während Bundesliga-Absteiger Bochum mit zwei Niederlagen aus drei Partien nur äußerst holprig in die Spielzeit gestartet ist, läufts bei den Preußen besser.
Das Team, das seit dieser Saison von Alexander Ende trainiert wird, schlug zuletzt den 1. FC Nürnberg nach dominanter Partie mit 2:1, zuvor war beim 1:1 gegen Paderborn der erste Liga-Punkt der Saison geholt worden. Im DFB-Pokal unterlagen die Preußen Hertha BSC äußerst unglücklich im Elfmeterschießen.
Bochum ist gefordert
In Summe bedeutet das alles: Der VfL Bochum wird gefordert sein. Als Favorit muss es der Anspruch der Bochumer sein, die Partie im eigenen Stadion zu dominieren und zu gewinnen.
Dabei muss der VfL allerdings mit erheblichen Personalproblemen fertig werden. Mittelfeldmann Mats Pannewig ist definitiv verletzt, wird ebenso ausfallen wie Abwehrspieler Philipp Strompf. Hoffnung besteht noch beim angeschlagenen Kapitän Kevin Vogt und auch Offensivspieler Matus Bero könnte sich noch als einsatzfähig erweisen.
Personalprobleme sollen keine Ausrede sein
Ungeachtet der Probleme gibt sich Trainer Dieter Hecking trotzig: „Das ist Zweitliga-Alltag, wir werden mit den Leuten spielen, die fit sind. Unser Anspruch ist trotzdem, das Spiel zu gewinnen. Das ist auch eine Chance für diejenigen, die nicht so im Rampenlicht standen zuletzt“, sagte er auf der Pressekonferenz am Donnerstag.
Jede Menge Respekt hat Hecking vor dem kommenden Gegner: „Ihr Kernsystem ist die Raute, sie machen das gut. Eine Mannschaft, die sehr männlich auftritt. Sie haben wirklich einen Schritt nach vorne gemacht, wenn man das Pokalspiel gegen Berlin sieht. Eine Mannschaft, die sehr gut zusammengefunden hat.“
Preußen – Weiterentwicklung sichtbar
Allen ersten Eindrücken der Saison zufolge sind die Preußen tatsächlich auf einem guten Weg. Der Spielstil von Alexander Ende scheint zu greifen. Das Team tritt wesentlich dominanter auf als in der Vorsaison, gerät mit dem erhöhten Ballbesitz-Anteil nicht mehr unter so starken Druck wie einst.
Außerdem kommt der Mannschaft zugute, dass sie eingespielt erscheint. Man kennt sich. Der Kader ist gegenüber der Vorsaison nicht groß verändert, könnte aber noch Zuwachs bekommen. Bis Montag ist das Transferfenster geöffnet, „wir halten die Augen offen“, sagt Teammanager Ole Kittner.
Weit-Einwerfer zweifelt
Möglicherweise gibt es auch noch einen Abgang – Torge Paetow könnte sich offenbar einen anderen Arbeitgeber vorstellen. Hinter Niko Koulis, Jannis Heuer, Paul Jaeckel und Simon Scherder ist er momentan nur Innenverteidiger Nummer fünf – eine unbefriedigende Situation für den 30-Jährigen, der sich ligaweit mit seinen weiten Einwürfen einen Namen gemacht hat. In Bochum wird man ihn kaum auf dem Spielfeld zu sehen bekommen.
Unsere Quellen:
- Onlinemagazin „Reviersport“
- Pressekonferenz VfL Bochum
- Webseite Preußen Münster