Erst Abriss, dann Neubau. Jahrelang wurde am Rotebühlplatz 2 gebaut, eine Art Dauerbaustelle wie an vielen Orten der Stadt. Doch nun zieht zumindest an dieser Ecke der Stadt neues Leben ein: Numa, ein Aparthotel, soll „voraussichtlich Ende September bis Anfang Oktober“ eröffnen, wie die zuständige Unternehmensgruppe unserer Zeitung mitteilt.
Das Unternehmen ist in zahlreichen Großstädten bereits vertreten – darunter Berlin, München, Barcelona und Rom. Nun kommt auch Stuttgart hinzu. Numa-Sprecher Joachim M. Guentert spricht von einem „Rekordjahr“: Über eine Million Übernachtungen hätten zu einer Umsatzsteigerung von mehr als 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahr geführt. Inzwischen ist Numa in 36 europäischen Metropolen und 15 Ländern präsent und plant für 2025 weiteres Wachstum im In- und Ausland. Klar ist: hier am zentralen Platz der Landeshauptstadt zieht keine kleine Pension ein, sondern ein großer Player im Hotelbusiness.
Hotelzimmer mit Küche
Das neue Aparthotel am Rotebühlplatz umfasse 82 Apartments, jeweils rund 22 Quadratmeter groß und mit Kitchenette ausgestattet. Damit eigne sich das Aparthotel auch für Gäste, die länger in Stuttgart bleiben und ein „temporäres Zuhause“ suchen, so Guentert. Buchungen sind aktuell jedoch noch nicht über die Online-Portale möglich. Und auch die Preise stehen noch nicht fest. In München liegen sie je nach Standort jedoch zwischen 53 und 85 Euro pro Nacht.
Der Eingangsbereich des neuen Numa am Rotebühlplatz. Foto: Krug
Einen echten Einblick gewährt Numa bislang nicht, stellte unserer Zeitung auf Anfrage jedoch mehrere Visualisierungen zur Verfügung (siehe Bildergalerie). Dominant auf den Aufnahmen: warme Farbtöne, senfgelbe Wände und Holzvertäfelungen. Neben einer kleinen Küche und einem Bett soll es in den kompakten Räumen auch ein blaues Sofa geben, das Wohnzimmeratmosphäre schafft.
„Wo Airbnb aufhört, fangen wir an“
Wo letztlich der Unterschied zwischen Numa und einem klassischen Hotel liegt? Geschäftsführer Christian Gaiser erklärte im vergangenen Jahr gegenüber dem Business Insider: „Wir nutzen eigentlich immer gerne das inspirierende Leitmotiv von Tesla, die ja auch ein physisches Produkt bauen, aber mit Technologie dahinter.“ Numa automatisiere möglichst viele Abläufe und halte die gesamte Wertschöpfungskette in eigener Hand. Sein Unternehmen verstehe sich als Technologieunternehmen, das in der Hotelbranche agiert. „Wo Airbnb aufhört, fangen wir an“, so Gaiser.
Viele Stuttgarter erinnern sich womöglich noch an frühere Zeiten: An der Kreuzung, wo die Kronprinzenstraße auf den Rotebühlplatz trifft, befand sich einst der bekannte Keller-Klub, in dem bis 2020 nachts zu Rock- und Indie-Musik getanzt wurde. Mit dem Abriss verschwand dieser Ort des Nachtlebens.
Im neuen weißen Bau heute wird es jedoch nicht nur Hotelzimmer geben: Im Erdgeschoss neben dem Numa-Eingang ist bereits das Fassadenschild der Burgerkette „Burgermeister“ angebracht, die bereits an 20 Standorten in Deutschland vertreten ist. Zwar ist das Lokal noch nicht geöffnet, aber im Inneren tut sich bereits vieles.