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Diese brutale Druiden-Serie vermischt Geschichte mit Halluzinationen. Sie bietet alles, was „The Wheel of Time“-Fans nach dem Serien-Aus vermissen.

Das abrupte Ende von „The Wheel of Time“ nach nur drei Staffeln hat bei Fantasy-Fans eine schmerzhafte Lücke hinterlassen. Prime Videos ambitionierte Adaption von Robert Jordans epischem Werk hatte gerade erst begonnen, an der Oberfläche der komplexen Saga zu kratzen. Für Zuschauer, die nach einem würdigen Ersatz für das großangelegte Fantasy-Spektakel suchen, gibt es jedoch eine Serie, die trotz ihrer Qualität oft übersehen wird.

Poster von „Britannia“„The Wheel of Time“-Fans aufgepasst: Fantasy-Alternative mit „Yellowstone“-Star wartet auf euch © Sky

Die Rede ist von „Britannia“. Mit einer beeindruckenden Bewertung von 92 Prozent bei Rotten Tomatoes hat sich das Format als eine der ungewöhnlichsten und mutigsten Fantasy-Produktionen der letzten Jahre etabliert. Anders als viele Genrevertreter vermischt „Britannia“ brutale Geschichte mit Mystik und Halluzinationen zu einem einzigartigen Seherlebnis.

„Britannia“ verbindet Geschichte mit psychedelischer Fantasy

Oberflächlich betrachtet beginnt „Britannia“ als historisches Drama im Jahr 43 nach Christus, als das Römische Reich in Britannien einmarschiert. Doch was als geradlinige Kriegsgeschichte beginnt, entwickelt sich schnell zu etwas weitaus Seltsameren. Die keltischen Stämme unter Führung von Prinzessin Kerra, gespielt von Kelly Reilly, und Königin Antedia (Zoë Wanamaker) müssen entscheiden, ob sie sich gegen die römischen Invasoren vereinen.

Im Zentrum der Handlung steht General Aulus Plautius, dargestellt von David Morrissey, dessen Besessenheit für die Eroberung auf Motive jenseits des einfachen Imperialismus hindeutet. Die Serie folgt auch der jungen Cait (Eleanor Worthington Cox), die einen römischen Überfall überlebt und widerwillig unter die Führung der Druiden gerät. Durch ihre Augen erleben Zuschauer sowohl die Brutalität der Besatzung als auch den verstörenden Sog der Prophezeiung.

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Die Druiden verleihen „Britannia“ seinen wilden Ruf. Charaktere wie Veran, gespielt von Mackenzie Crook mit spektakulär unheimlicher Intensität, lassen ihre Rituale wie Fieberträume wirken. Anders als die regelgebundenen Magiesysteme von Serien wie „The Wheel of Time“ ist die Macht der Druiden chaotisch und bewusst beängstigend. Fantasy-Fans sollten sich zudem den ersten Trailer von „Avatar: Fire & Ash“ nicht entgehen lassen.

Kelly Reilly brillierte vor ihrem „Yellowstone“-Durchbruch in „Britannia“

Bevor Kelly Reilly als Beth Dutton in „Yellowstone“ zum Haushaltsnamen wurde, lieferte sie in „Britannia“ eine feurige und verletzliche Darstellung der Prinzessin Kerra ab. Sie verkörpert sowohl die wilde Entschlossenheit einer Anführerin als auch die emotionale Tiefe einer Person, die zwischen dem Schutz ihres Volkes und dem Gehorsam gegenüber ihrer Familie gefangen ist.

Spätere Staffeln vertiefen das Ensemble mit der großartigen Sophie Okonedo, die „The Wheel of Time“-Fans als Amyrlin-Sitz Siuan Sanche kennen. In „Britannia“ verleiht sie derselben befehlshabenden Präsenz als Hemple, einer Hohepriesterin mit hypnotischer Ausstrahlung und erschreckendem Machthunger, noch mehr Nuancen.

Kelly Reilly in der fünften Staffel der US-Serie „Yellowstone“Kelly Reilly in der fünften Staffel der US-Serie „Yellowstone“ © Paramount Network

Obwohl Sky Atlantic nach drei Staffeln keine vierte mehr bestellte und Fans auf einem Cliffhanger sitzen ließ, bleibt „Britannia“ eine der mutigsten und unkonventionellsten Serien im modernen Fantasy-Fernsehen. Die Serie schafft es, trotz ihrer Surrealität nie aus den Augen zu verlieren, dass Fantasy am besten funktioniert, wenn es in Menschen verwurzelt ist, die außergewöhnliche Umstände zu überleben versuchen.

Fans von komplexen Fantasy-Welten mit starken Charakteren und unvorhersehbaren Wendungen sollten „Britannia“ definitiv eine Chance geben. Die drei verfügbaren Staffeln bieten genug Material für ein intensives Binge-Watching-Erlebnis, auch wenn das offene Ende bedauerlich bleibt. Aktuell ist die Serie leider nicht in einem Streaming-Angebot in Deutschland enthalten und müsste käuflich erworben werden – das Geld ist sie aber allemal wert. Jetzt aber schnell: Prime Video entfernt Kult-Verfilmung von Stephen King – warum sie so besonders ist.