DruckenTeilen
Ein beliebtes Kult-Event in Frankfurt hat plötzlich doch eine Zukunft. Die Stadt verspricht Unterstützung für die kommenden drei Jahre.
Frankfurt – Im Mai 2026 werden wieder die sieben Kräuter gefeiert und die besten Soßen gewählt – seit Donnerstag ist klar: Das Grüne-Soße-Festival geht weiter. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) und Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) sicherten ihre Unterstützung für das auch überregional beliebte Spektakel auf dem Roßmarkt zu, und zwar für die nächsten drei Jahre, wie Festivalgründerin Maja Wolff auf FR-Anfrage sagt.
Stimmung im Zelt: Die „Hilde aus Bornheim“ und Grüne-Soße-Fans. © Monika Müller/Monika Müller
Die Festival-GmbH, geführt von Wolff und ihrem Ehemann Torsten Müller, hatte im Frühjahr die Notbremse gezogen – die Kosten liefen aus dem Ruder. Vor allem die Logistik, etwa das teure Zelt für 650 Menschen, das Personal und der Wareneinkauf fraßen die Einnahmen, und die Ticketverkäufe gingen seit Corona wie überall zurück.
„Wundervolles Kulturgut“ – Grüne-Soße-Festival in Frankfurt hat doch eine Zukunft
Umso größer ist die Freude über das klare Bekenntnis der Stadt. „Nicht nur, weil unser Herzensprojekt weitergehen kann“, sagt Torsten Müller, „sondern auch, weil wir die Unterstützung und die Wertschätzung unserer Arbeit sehen.“ Frankfurt erkenne das Festival als wichtigen Teil der hiesigen Kultur an. „Die Grüne Soße ist ein wundervolles Kulturgut und eine starke Marke“, sagt Müller. „Alle, die das Festival lieben, darunter Besucher, Gastronomen, Künstlerinnen und Künstler, Sponsoren und Gärtnereien haben sich aktiv dafür eingesetzt, das Festival zu retten“, sagen Josef und Wüst. Die Menschen gingen im Mai noch einmal in Scharen zum Festival, starteten Petitionen, sammelten Unterschriften und forderten, das Grüne-Soße-Festival fortzuführen.
Der Magistrat arbeitete parallel an einer Lösung und teilte dem Team noch vor den Sommerferien mit, dass die Stadt das Festival weiter „essenziell unterstützt“. Geld gibt es demnach aus Mitteln des Tourismusbeitrags; es soll „das Festival für die Stadt, die Region und die vielen Besucher aus nah und fern als echtes Frankfurter Unikat erhalten“.
So viel Eintracht steckt in Frankfurt: Die besten Spots und Momente in BildernFotostrecke ansehen
Hauptunterstützende, so Josef und Wüst, seien die Tourismus+Congress-GmbH Frankfurt und die Stabsstelle Stadtmarketing des Wirtschaftsdezernats. Aber: „Alle Beteiligten sind sich einig: Die Zusage der Stadt Frankfurt am Main ist nur ein Baustein für die Fortführung des Grüne-Soße-Festivals.“ Für eine sichere Weiterentwicklung müssten „weitere Partner und Sponsoren“ her.
„Wir haben einstimmig im Tourismusbeirat beschlossen, dass wir die Marke Frankfurt am Main stärken wollen“, sagt Mike Josef. Das Festival schaffe regionale Identität und stärke den Zusammenhalt durch die Liebe zu Frankfurt, die es ausdrücke. Das „feste Highlight im Frankfurter Sommerkalender“ müsse sich aber weiterentwickeln, der Roßmarkt müsse ein zentraler Platz für alle und die Kultur stark eingebunden bleiben.
Stadträtin Wüst hebt die positive Wirkung auf Tagestourismus und Stadtmarketing hervor. „Das Festival sollte sich kontinuierlich weiterentwickeln“, sagt sie. „Ich kann mir auch die Einbindung von Handkäs, Apfelwein und Frankfurter Würstchen quasi als Botschafter unserer Stadt gut vorstellen.“
Der Festivalmarkt mit vielen Buden auf dem Roßmarkt im vorigen Mai. © Rolf OeserStarke Partner für Grüne-Soße-Festival in Frankfurt gesucht
„Wir haben jetzt die Unterstützung, die es braucht, damit wir weitermachen können“, sagt Maja Wolff mit einem „großen Dankeschön“ an die Stadt. Aber es werde nicht einfacher: „Wir brauchen weiterhin starke Partner aus der Wirtschaft, Sponsoren, Firmen, die schöne Abende mit ihren Mitarbeitern oder Kunden bei uns verbringen möchten und natürlich ein ausverkauftes Haus.“
Eins steht fest: Vom 2. bis zum 9. Mai 2026 wettstreiten wieder 49 gastronomische Betriebe um die beste Grüne Soße in Frankfurt und Rhein-Main, es gibt lecker zu essen und zu trinken, abends ein fulminantes Bühnenprogramm und rund ums Zelt einen Marktplatz mit Buden und internationalen Grüne-Soße-Spezialitäten.
Kommentar: Das Frankfurter Festival geht weiter – Es braucht alle sieben Kräuter.