Stand: 29.08.2025 10:00 Uhr

Am Donnerstag hat die Feuerwehr ihren Einsatz auf der Hamburger Veddel beendet, wie sie am Nachmittag bestätigte. Seit Montag waren zeitweise mehr als 300 Kräfte im Einsatz, um das Großfeuer zu löschen.

70 Stunden nach Ausbruch ist der Brand auf der Veddel gelöscht. „Um 16 Uhr konnten wir am Donnerstag ‚Feuer aus‘ melden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Dazwischen lag einer der größten Einsätze für die Hamburger Feuerwehr seit Jahren. Zeitweise waren mehr als 300 Kräfte gleichzeitig im Einsatz, insgesamt aber noch deutlich mehr – und das im Schichtbetrieb. Auslöser für das Feuer war offenbar ein brennendes Auto in einer Lagerhalle. Dort explodierten dann Hunderte Gasflaschen, mutmaßlich Lachgas.

Brandermittler beginnen mit ihrer Arbeit

In der Nacht zu Freitag sei noch ein Fahrzeug der Feuerwehr zur Brandstellenkontrolle unterwegs gewesen. Dabei wurden noch einzelne kleine Glutnester abgelöscht. Am Freitagmorgen seien dann keine weiteren Glutnester mehr gefunden worden. Auf dem öffentlichen Bereich des Geländes habe die Stadtreinigung mit den Aufräumarbeiten begonnen, sagte der Sprecher. Eine Polizeisprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Im Laufe des Tages werden die Brandermittler mit ihrer Arbeit beginnen. Erste Ergebnisse wird es aber frühestens Mitte nächste Woche geben. Das ist nicht innerhalb von einem Tag zu schaffen.“

Einsatz von Feuerwehrrobotern

Noch in der Nacht zu Donnerstag rückte die Feuerwehr aus Vechta an, um die Kräfte aus Hamburg mit Feuerwehrrobotern zu unterstützen. Gleich drei Feuerwehrroboter, darunter der „Superwolf HR1“, und jede Menge Spezialtechnik kamen dabei zum Einsatz. Mehrere Feuerwehrleute wurden bei dem kräftezehrenden Einsatz auf der Veddel zuvor verletzt. Um nicht noch weitere Feuerwehrleute in Gefahr zu bringen, kamen die speziellen Roboter zum Einsatz, um mehrere verkeilte Container auseinander zu ziehen und zu öffnen.

Video:
Großbrand im Hamburger Hafen: Feuerwehreinsatz beendet (1 Min)

Deutlich gefährlichere Lage als bei anderen Großbränden

In den Ausmaßen ähnelte das Feuer auf der Veddel einem Großbrand vor zweieinhalb Jahren in der Billstraße im Stadtteil Rothenburgsort. Damals brannte dort ein großer Lagerhallenkomplex. Rund eine Woche brauchte die Feuerwehr damals, bis der Brand endgültig gelöscht war. Die Hamburger Feuerwehr spricht im aktuellen Fall aber von einer deutlich gefährlicheren Lage.

Erneut Explosionen am Mittwoch

Am Mittwoch kam es tagsüber zu weiteren Detonationen. „In der Hochzeit hatten wir drei große Feuer, eine große Explosion, zwei Böschungsbrände und einen Verkehrsunfall auf der Autobahn gleichzeitig“, sagte Gesamteinsatzleiter Martin Timmler dem NDR.

Ein Spezialroboter der Feuerwehr Vechta.

In der Nacht zu Donnerstag haben spezielle Roboter der Feuerwehr aus dem Landkreis Vechta bei den Löscharbeiten im Hamburger Süden geholfen.

Feuerwehr überprüft Schadstoffe in Luft und Wasser

Die Brandermittlungen haben am Donnerstag begonnen. Unklar ist, warum auf dem Gelände große Mengen an Gasflaschen – offenbar Lachgas – lagerten und ob dies so erlaubt war. Parallel führt der Umweltdienst der Feuerwehr weiterhin Messungen durch, um mögliche Schadstoffe in Luft und Wasser sofort erkennen zu können.

Bagger reißen Gebäudereste ein

Bei dem Feuer sind mehrere große Gebäude niedergebrannt, darunter die Halle eines Logistikunternehmens. Bagger des Technischen Hilfswerks (THW) rückten an, um Teile der einsturzgefährdeten Gebäude einzureißen.

Explosionsteile fliegen auf die Autobahn

Weil Teile von explodierenden Druckgasbehältern auf die Autobahn 1 flogen, ereignete sich ein Unfall, bei dem eine Autofahrerin verletzt wurde. Die A1 musste daraufhin zwischen dem Dreieck Norderelbe und dem Dreieck Hamburg-Südost bis zum frühen Dienstagmorgen gesperrt werden. Es gab lange Staus.

Menschen teilweise per Boot in Sicherheit gebracht

Das Feuer war am Montagnachmittag ausgebrochen, konnte aber wegen der Explosionen und herumfliegender Trümmerteile zunächst nicht gelöscht werden. Eine dichte schwarze Rauchsäule war über ganz Hamburg zu sehen. 25 Menschen mussten aus dem Gefahrengebiet in Sicherheit gebracht werden, teilweise per Boot.

Spezialfahrzeuge des Flughafens kamen zum Einsatz

Herumfliegende Teile trafen auch Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, woraufhin sich die Kräfte zunächst mehrere Hundert Meter zurückzogen. Später kamen Spezialfahrzeuge vom Hamburger Flughafen zum Einsatz: Riesige Flugfeldlöschfahrzeuge, die sonst für brennende Flugzeuge gedacht sind, versprühten Wasser auf die brennenden Hallen. Das THW installierte Lichtmasten und Wasserpumpen für die Löscharbeiten.

Abgebrannte Gegenstände nach Großbrand auf der Veddel.

Am Dienstagmorgen waren noch 120 Kräfte vor Ort, teilte die Feuerwehr mit. Sechs Personen wurden verletzt. Die Sperrung der A1 wurde aufgehoben.