1. Startseite
  2. Sport
  3. FC Bayern

DruckenTeilen

Der FC Bayern München sah sich bei Wehen Wiesbaden um einen Handelfmeter gebracht, weil der VAR in der Anfangsphase des DFB-Pokals nicht eingesetzt wird.

Wiesbaden – Der FC Bayern München musste in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals gegen den SV Wehen Wiesbaden eine bittere Erfahrung machen: Ein offensichtlicher Handelfmeter wurde von Schiedsrichter Daniel Siebert übersehen und eine Korrektur durch den Videoassistenten war nicht möglich. Der Grund dafür liegt in den besonderen Regularien der ersten Pokalrunde.

Der FC Bayern bekam gegen Wehen Wiesbaden einen klaren Handelfmeter nicht.Der FC Bayern bekam gegen Wehen Wiesbaden einen klaren Handelfmeter nicht. © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Hahne

Die Szene ereignete sich in einer entscheidenden Spielphase, als der Wiesbadener Verteidiger Jordy Gillekens den Ball im eigenen Strafraum klar mit der Hand berührte. Für die meisten Beobachter war es ein eindeutiger Elfmeter, doch der Unparteiische ließ weiterspielen. Die Bayern-Spieler protestierten vehement, ohne VAR allerdings blieb die Fehlentscheidung bestehen.

VAR im DFB-Pokal erst ab dem Achtelfinale

Der Deutsche Fußball-Bund setzt den Videoassistenten erst ab dem Achtelfinale des DFB-Pokals ein. Diese Regelung hat sowohl praktische als auch finanzielle Gründe. Viele Amateurvereine, die in der ersten Runde antreten, verfügen nicht über die technische Infrastruktur für VAR-Einsätze. Die Kosten für die Installation der notwendigen Kameratechnik und die Bereitstellung geschulten Personals wären für kleinere Stadien unverhältnismäßig hoch.

Zudem würde der VAR-Einsatz in allen Stadien der ersten Runde den organisatorischen Aufwand erheblich steigern. Der DFB müsste zusätzliche VAR-Teams auftreiben und sicherstellen, dass alle Spielstätten die technischen Voraussetzungen erfüllen. Dies würde nicht nur die Kosten in die Höhe treiben, sondern auch logistische Herausforderungen mit sich bringen.

Die sieben Pokal-Blamagen des FC BayernZum zweiten Mal innerhalb von sieben Monaten verspielen die Bayern unter Trainer Thomas Tuchel ihre Chance auf den DFB-Pokal. Zuvor waren sie im April dem SC Freiburg vor eigenem Publikum im Viertelfinale unterlegen (1:2).Fotostrecke ansehen

Für Spitzenvereine wie Bayern München bedeutet dies jedoch, dass sie in der ersten Pokalrunde auf die gewohnte technische Unterstützung verzichten müssen. Fehlentscheidungen wie der übersehene Handelfmeter können spielentscheidend sein und sorgen regelmäßig für Diskussionen über die Fairness des Wettbewerbs.

Die Situation verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen dem Amateurcharakter der ersten Pokalrunde und den Ansprüchen des Profifußballs. Während der Pokal seinen besonderen Reiz gerade durch die Begegnungen zwischen David und Goliath erhält, führen unterschiedliche technische Standards zu Ungleichbehandlungen, die den Ausgang von Spielen beeinflussen können. (smr)