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Europa macht einen neuen Vorschlag für das Ende des Ukraine-Krieges. Putin zieht derweil zehntausende Soldaten zusammen. Der News-Ticker.
Update, 17.39 Uhr: Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron drohen Russland mit weiteren Sanktionen und drängen mit Blick Bemühungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs auf Tempo. Merz hatte bereits am Donnerstag betont, dass er nicht von einem baldigen Treffen zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ausgehe. Vor diesem Hintergrund kündigten Merz und Macron Entscheidungen in der kommenden Woche an, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Macron verwies darauf, dass die Zweiwochen-Frist auslaufe, die US-Präsident Donald Trump für das Treffen gesetzt habe: „Offensichtlich hat sich Putin über Trump hinweggesetzt, das kann nicht ohne Folgen bleiben.“ Zudem erklärte er: „Wir werden weiterhin Druck ausüben, damit zusätzliche Sanktionen verhängt werden – und wir sind dazu bereit –, aber auch von den USA, um Russland zu zwingen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.“ Die Sanktionen sollten sich auch gegen Unternehmen aus Drittstaaten richten, die den russischen Krieg gegen Ukraine unterstützten. Macron kündigte an, er und Merz würden am Wochenende mit Trump sprechen.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update, 16.39 Uhr: Moskau reagiert mit Empörung auf einen Kommentar von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Der französische Präsident hatte Kreml-Chef Wladimir Putin in einem Interview als ein „Raubtier, ein Ungeheuer vor unseren Toren“ bezeichnet. Nun erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, laut Bericht der Nachrichtenagentur Reuters bezogen auf die Äußerungen: „Sie überschreiten nicht nur die Grenze des Vernünftigen, sondern auch die des Anstands und sind vulgäre Beleidigungen gegenüber Russland.“ Moskau greift Macron und Frankreich immer wieder für deren Unterstützung Kiews im Ukraine-Krieg an.
Ukraine-Krieg: Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident fordern Druck auf Russland. (Symbolbild) © Manon Cruz / POOL / AFPUkraine-Krieg: Russland zieht 100.000 Soldaten zusammen – Selenskyj warnt vor neuer Offensive
Update, 14.45 Uhr: Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj nahe der ostukrainischen Stadt Pokrowsk „bis zu 100.000“ Soldaten zusammengezogen. „Dort findet eine Aufstockung und Konzentration des Feindes statt“, sagte Selenskyj am Freitag vor Journalisten. „Sie bereiten in jedem Fall Offensivmaßnahmen vor“, sagte Selenskyj.
Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Russland stellt Bedingungen für Putin-Selenskyj-Treffen
Update, 13.40 Uhr: Russland schließt ein Treffen von Präsident Wladimir Putin mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts nach Kremlangaben weiterhin nicht aus. „Putin (…) ist jedoch der Ansicht, dass jedes Treffen auf höchster Ebene gut vorbereitet sein muss, damit die Ergebnisse, die zuvor auf Expertenebene erzielt wurden, endgültig festgelegt werden können“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Bisher sei es aber nicht so, dass die Arbeit auf Expertenebene „brodelt“.
Peskow reagierte damit auf Äußerungen von Kanzler Friedrich Merz (CDU), der am Donnerstag erklärt hatte, dass er ein solches Treffen derzeit nicht erwarte. US-Präsident Donald Trump hatte bei einem Treffen mit Selenskyj, Merz und anderen Europäern im Weißen Haus am Montag voriger Woche gesagt, dass es eine solche Begegnung binnen zwei Wochen geben könne.
Ukraine-News: Acht Menschen nach russischen Angriffen in Kiew vermisst
Update vom 29. August, 12.30 Uhr: Nach den russischen Angriffen auf Kiew am frühen Donnerstagmorgen mit mindestens 23 Toten werden nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch immer acht Menschen vermisst. 53 weitere Menschen seien verletzt worden, erklärte Selenskyj am Freitag in Onlinediensten. „Russland versteht nur Stärke und jetzt wird Stärke gebraucht“, fügte er hinzu und forderte erneut von den Verbündeten verschärfte Sanktionen gegen Moskau. Unter den Toten befanden sich nach ukrainischen Angaben auch vier Kinder. „Die Jüngste, ein kleines Mädchen, war nicht einmal drei Jahre alt“, erklärte Selenskyj.
Erstmeldung: Brüssel/Kiew – Die Diskussionen über ein Ende des Ukraine-Konflikts bringen immer wieder neue diplomatische Vorschläge hervor. Der jüngste dieser Vorschläge scheint aus Europa zu kommen und betrifft die Einrichtung einer „Pufferzone“ entlang der Frontlinie zwischen den russischen und ukrainischen Streitkräften.
Ende des Ukraine-Kriegs: Europa erwägt Pufferzone
Laut einem Bericht von Politico, der sich auf fünf europäische Diplomaten beruft, ziehen europäische Staats- und Regierungschefs in Betracht, eine 40 Kilometer lange Pufferzone als Teil eines Friedensabkommens zu schaffen. Diese Option ist eine von mehreren, die europäische Beamte zur Beendigung des Krieges prüfen.
Uneinigkeit herrscht jedoch darüber, welches Ausmaß diese Zone tatsächlich sein könnte. Zudem ist unklar, ob Kiew den Plan akzeptieren würde, da er wahrscheinlich territoriale Zugeständnisse erfordert. Politico berichtet, dass die USA an den Gesprächen über die Pufferzone nicht beteiligt sind. Die europäischen Diplomaten sind dagegen, den Plan mit der schwer bewachten Grenze zwischen Nord- und Südkorea zu vergleichen. Stattdessen ziehen sie einen Vergleich zur Teilung Deutschlands während des Kalten Krieges.
Lage im Ukraine-Krieg: Russland sieht Pufferzonen positiv
Der Kreml, insbesondere Wladimir Putin und sein enger Kreis, spricht häufig von „Pufferzonen“ zur Ukraine. Daher könnte Russland die europäische Idee begrüßen, im Gegensatz zur Ukraine. Ein Streitpunkt bleibt jedoch die Anwesenheit ausländischer Truppen in der Ukraine und innerhalb dieser Pufferzone.
Aus europäischer Sicht stellt die Präsenz in dieser möglichen Zone eine personelle Herausforderung dar. Beamte sprechen von einer Truppenstärke zwischen 4.000 und 60.000 Soldaten, die das Gebiet überwachen würden. Die europäischen Länder haben sich jedoch noch nicht klar verpflichtet. Ein europäischer Beamter betont, dass die Bündnispartner mit öffentlichen Truppenverpflichtungen zögern und auf entscheidende Details warten.
Ende des Ukraine-Krieges: Europäische Länder haben offene Fragen zu Friedenstruppen
Zu den offenen Fragen gehören die Einsatzregeln für Nato-Truppen an der Front, der Umgang mit einer möglichen Eskalation durch Russland und die Notwendigkeit von Drittländern zur Überwachung des Gebiets, falls der Kreml gegen Bündnistruppen Einwände erhebt. Ein weiterer europäischer Beamter sagte Politico, dass britische und französische Truppen wahrscheinlich einen Großteil der ausländischen Präsenz ausmachen würden.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit RusslandFotostrecke ansehenUkraine-Krieg: Zweifel über Verhandlungsabsichten von Russland
Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich der Pufferzone: Eine demilitarisierte Zone könnte ukrainische Städte einer größeren Gefahr durch russische Angriffe aussetzen. Zudem wird eine erneute russische Invasion in dieses Gebiet befürchtet. Ein europäischer Beamter warnte, dass Moskau nicht „guten Willens“ verhandle, weshalb der Vorschlag „nicht sehr sinnvoll“ sei.
Jim Townsend, ein ehemaliger Pentagon-Beamter, der unter der Obama-Regierung die amerikanische Europa- und Nato-Politik leitete, äußerte sich skeptisch zu der Idee. Er warnte gegenüber Politico: „Die Russen haben keine Angst vor den Europäern. Und wenn sie denken, dass ein paar britische und französische Beobachter sie davon abhalten werden, in die Ukraine einzumarschieren, dann liegen sie falsch.“