Kiel. So etwas passiert selten: Ein Konvoi mit drei Schwertransportern ist in der Nacht zu Freitag von der A7 im Dreieck Bordesholm falsch auf die A215 in Richtung Kiel abgebogen und parkt dort nun unfreiwillig auf dem Seitenstreifen. Die Fahrer bemerkten ihren Irrtum erst kurz vor dem Autobahnkreuz Kiel-West und stoppten die Fahrt.
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Stundenlang wurde am Freitag beraten, wie es mit den Fahrzeugen weitergehen soll. Am späten Nachmittag fiel schließlich die Entscheidung: Bis Montagabend bleiben die drei Gespanne vor Ort bei Kiel stehen. Bis dahin will die Autobahn GmbH des Bundes eine Alternativroute mit den Behörden abstimmen.
Am Kreuz Kiel-West endete die Fahrt für die Schwertransporter
Der Konvoi hatte in der Nacht zu Freitag gegen 3 Uhr im Kreuz Kiel-West die Abfahrt auf die A210 in Richtung Rendsburg genommen, um wieder auf die A7 zu kommen. Es blieb jedoch bei einem Versuch, der nach kurzer Zeit abgebrochen werden musste. Wegen der Länge und Breite der Schwertransporter und der Schwenkradien war es nicht möglich weiterzufahren.
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Um die Dimension des Konvois zu erfassen, helfen Luftaufnahmen. Beladen sind die Lkw mit drei großen Windradflügeln. Jedes Gespann ist zwischen 90 und 100 Meter lang.
Die Autobahn GmbH reagierte am Morgen erst einmal entsetzt. „Die Fahrer haben sich nicht an die genehmigte Route gehalten“, teilte Torben Wiencke, Sprecher der Autobahn GmbH, mit. Er machte deutlich: Die von der Abteilung für Gefahr- und Schwertransporte vorgeschriebene Route sei eine andere gewesen. Die Gespanne hätten am Dreieck Bordesholm auf der A7 weiter in Richtung Norden fahren müssen. Welchen Windpark die Transporter ansteuern wollten, konnte Wiencke nicht sagen.
Autobahnpolizei sperrt aus Sicherheitsgründen Stand- und rechten Streifen
Für Autofahrer auf der A 215 bedeutete der Irrtum der Schwertransport-Fahrer während des ganzen Freitags Verkehrsbehinderungen mit Zeitverlusten von teilweise zehn Minuten. Diese Behinderungen sollten nun bis Montagabend andauern.
Die Autobahnpolizei hatte aus Sicherheitsgründen in Höhe der Schwertransporte den Stand- und rechten Fahrstreifen gesperrt, sodass Richtung Kiel nur eine Spur offen war. Ein Rückstau bildete sich. Die Straßenmeisterei Neumünster wird diesen Bereich bis Montagabend absichern.
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Zahlreiche Optionen wurden im Laufe des Freitags erwogen. „Es ist ein aufwendiges Verfahren, eine mögliche Route zu entwickeln. Nicht jede Trasse bietet sich dafür an.“ Autobahn GmbH-Sprecher Torben Wiencke betonte: „Wir haben entschieden, dass die Schwertransporte bis Montagabend auf der A215 stehen bleiben. Bis dahin klären wir mit den Genehmigungsbehörden eine Alternativroute.“
Es könnte laut Wiencke sein, dass der Konvoi auf der A215 weiter in Richtung Kiel fährt und dann über die B76 zur B503 in Richtung Altenholz fährt. „Dort gibt es eventuell die Chance, dass die Fahrzeuge drehen können.“ Der Zeitpunkt werde noch bekanntgegeben.
Der Autobahn-Sprecher berichtete weiter, dass in den Krisengesprächen zeitweise auch überlegt worden sei, dass die Fahrer bei einer Vollsperrung die 18 Kilometer rückwärts bis zur A7 fahren sollten, um dann wieder auf die A7 zu kommen. Für Zuschauer wäre das ein Spektakel geworden – es wurde wegen Sicherheitsbedenken von den Genehmigungsbehörden allerdings verworfen.
KN