Es ist nicht mehr lange hin, ehe in Nordrhein-Westfalen die Osterferien beginnen. Für Eltern aber stellen Ferienzeiten häufig auch eine zusätzliche Herausforderung dar, insbesondere dann, wenn beide Elternteile berufstätig sind. Denn der Ferienbeginn geht auch häufig mit der Frage einher: Wie beschäftige oder betreue ich mein Kind, wenn Kita und Schule geschlossen sind?
Für Entlastung sorgt dafür seit Jahren das Angebot der Düsselferien, dessen diesjähriges Programm nun am Mittwoch veröffentlicht wurde und in diesem Jahr in den Oster-, Sommer- und Herbstferien erneut Beschäftigung für circa zehntausend Kinder bereithält. 2004 noch unter dem etwas sperrigen Namen „Stadtranderholung“ gestartet, ist das von der Stadt, den evangelischen und katholischen Jugendverbänden und freien Trägern gemeinsam geschulterte Programm aus Düsseldorf nicht mehr wegzudenken.
Eine Woche Düsselferien kostet dabei pro Kind 35 Euro (ermäßigt 17 Euro), womit auch Eintritte, Fahrtkosten und Verpflegung inkludiert sind. Ein Preis, der seit Jahren konstant bleibt – und laut Stadtdirektor Burkhard Hintzsche angesichts überall steigender Kosten keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Ab Samstag, 5. April, ist die Anmeldung ab 10 Uhr auf der Webseite www.duesselferien.info möglich. Und die Nachfrage bei einigen Angeboten ist so groß, dass die Plätze häufig bereits nach wenigen Stunden ausgebucht sind. Besonders beliebt sind etwa die Kinderzeltstadt von Flingern-Mobil sowie das berühmte Düsseldörfchen vom Verein Akki, das in diesem Jahr vom 14. Juli bis 1. August im Südpark unter dem Motto „Stadtoase“ stattfindet und in dieser Zeit Platz für 280 Kinder bietet. An den 15 Spielbereichen – vom Bürgermeisteramt bis zur Zeitungsredaktion, Handwerksbetrieb oder Bauhof – gestalten die Kinder ihre eigene Stadt. „Und erleben dabei auch, wie Demokratie funktioniert“, sagt Akki-Geschäftsführerin Sonja Hirschberg.
Nahezu ebenso schnell ausgebucht sind auch die Sportcamps, bei denen der Stadtsportbund mit Vereinen wie dem OSC Düsseldorf, TuS Gerresheim oder dem SV Oberbilk kooperiert und dabei eine Woche das Ausprobieren von Tennis, Badminton, Fußball oder Volleyball ermöglicht. Für die Sportvereine hat das einen weiteren Effekt, sagt Svenja Tillmann, Ferien-Koordinatorin beim Sportactionbus. „Viele Kinder probieren dann eine Sportart zum ersten Mal. Und bleiben danach auch gerne dabei.“ Ein besonderes Highlight ist dieses Jahr Kanufahren auf dem Unterbacher See, das in Zusammenarbeit mit dem DLRG angeboten wird.
Auf große Fahrt geht es aber auch bei den außerörtlichen Ferienzeiten, zum Beispiel auf einem Segelboot im Ijsselmeer, in ein Zeltlager auf der Insel Föhr oder sogar noch weiter, nach Griechenland und Spanien. Diese Reiseangebote kosten dementsprechend mehr, Zuschüsse können aber über das Bildungs- und Teilhabepaket beim Jugend- und Sozialamt beantragt werden. Das werde dann individuell geprüft, heißt es von der Stadt.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist das Thema Inklusion. Auch für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen wird es spezielle Angebote geben, in diesem Jahr voraussichtlich 75 Plätze im Sommer. Wird dabei eine 1:1-Betreuung benötigt, sollen sich Eltern direkt per Mail an das Amt für Soziales und Jugend unter team-inklusion51@duesseldorf.de wenden. Ein besonderes Inklusionsangebot veranstaltet auch das evangelische Jugendreferat. Unter dem Motto „Mutig, mutig – toll, dass wir verschieden sind“ werden in der Kruppstraße 15 zusätzlich an bis zu 20 Terminen Aktionen für 30 Teilnehmende mit und ohne Beeinträchtigung angeboten. Damit habe man in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht, sagt Oliver Boedrig, weil es dabei helfe, schon in jungen Jahren Hemmschwellen abbauen zu können.
Sollte ein Angebot in der Nähe bereits ausgebucht sein, lohnt sich ein Blick über das Umfeld hinaus. Denn Programmpunkte zu den Düsselferien gibt es in nahezu allen Stadtteilen.