Weit über Wuppertal hinaus bekannt und in aller Öffentlichkeit bestens sichtbar ist auch in diesem Jahr die Karfreitagsprozession der italienischen katholischen Gemeinde ein eindrückliches Bekenntnis des christlichen Glaubens zu den Kar- und Ostertagen. Ein großes „Spektakel“, das anschaulich die Verurteilung, das Leiden und den Kreuzweg Jesu Christi vor Augen führt. Die Hardt wird zur Schädelhöhe Golgatha, wo Jesus gekreuzigt wird und stirbt. Die Laienschauspielerinnen und -schauspieler meinen es ernst. Die betrachtenden Kommentare und vor allem die Gebete verbinden das vielfache Leid der Menschen heute mit dem Geschehen damals: Krieg und Gewalt, schrecklicher brutaler Wahnsinn in der Ukraine, im Sudan und anderswo; Verachtung und Hassrede, Verurteilungen Unschuldiger und schließlich die viel zu frühen und oft nicht sanften Tode so vieler Menschen, mit denen die trauernden Angehörigen leben müssen… Leid, das Menschen anderen zufügen und Leid, das sich so ereignet. Es gehört zum Leben dazu. Wir erleben das unterschiedlich, mal mehr, mal weniger intensiv.