Tierschutzorganisationen wie ProWildlife kritisieren vor allem ein ganz bestimmtes Angebot auf der Dortmunder Messe „Jagd & Hund“. Zwar findet die nächste Veranstaltung erst vom 27. Januar bis zum 1. Februar 2026 statt, doch passend zur Kommunalwahl in NRW am 14. September 2025 nutzte die Tierschutzorganisation die Chance, die verschiedenen Parteien um Stellung zu dem heiklen Thema zu bitten.

Konkret geht es dabei um die vermeintlichen Trophäenjagd-Angebote auf der Messe in Dortmund. Neben der Kritik von ProWildlife haben wir auch die Veranstalter angefragt und spannende Antworten erhalten.

Trophäenjagd-Angebote auf Dortmunder Messe? Tierschützer sind entrüstet

ProWildlife kritisiert vor allem die Reiseveranstalter, die sich auf Jagdreisen spezialisiert haben. Sie sollen den Abschuss bedrohter Tierarten anbieten. Im Zusammenhang mit der Messe in Dortmund heißt es von der Tierschutzorganisation auf der eigenen Webseite: „Eldorado der Branche ist die alljährlich in Dortmund stattfindende Jagdmesse ‚Jagd & Hund‘: Auf Fotowänden und in Katalogen sieht man stolze Jäger*innen, die hinter erlegten Löwen posieren, denen das Blut aus dem Mund trieft oder zwischen den Stoßzähnen eines Elefanten. Auf den wie Menükarten ausliegenden Preislisten können sich Interessenten ihre Trophäenauswahl nach Wunsch zusammenstellen.“

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Und da am 14. September in NRW die Kommunalwahlen anstehen, haben insgesamt 15 Natur-, Tier- und Artenschutzorganisationen alle demokratischen Parteien und den parteilosen OB-Kandidaten um Stellungnahmen zu den in ihren Augen umstrittenen Trophäenjagd-Angeboten auf der Messe „Jagd & Hund“ gebeten.

Die Politik soll handeln

In einer Pressemitteilung der Tierschutzorganisationen wird deutlich, dass sich fast alle Parteien „für ein Vermarktungsverbot von Trophäenjagd-Angeboten bezüglich international geschützter Arten“ aussprechen. Nur die CDU hat in ihrem Statement angegeben, die Jagdmesse in Dortmund nicht verändern zu wollen. Auch der parteilose OB-Kandidat Martin Cremer lehnt ein generelles Verbot ab. Doch auch „Abschüsse auf nach EU-Recht besonders geschützter Arten wie Braunbär und Luchs“ sowie die Bogenjagden werden von den meisten Parteien laut Pressemitteilung von ProWildlife abgelehnt.

Die Tierschutzorganisationen fordern nun Lösungen. Dr. Mona Schweizer von Pro Wildlife äußert dazu: „Die von den Parteien mehrheitlich vorgetragene Ablehnung von Trophäenjagdreisen-Angeboten muss sich endlich in Verboten niederschlagen – das ist auch eine Frage der Glaubwürdigkeit.“

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Dortmunder Messe betont, sich an gesetzliche Vorgaben zu halten

Doch was sagt die Messe Dortmund zu den Vorwürfen der Tierschutzorganisationen? Unsere Redaktion hat einmal nachgefragt und spannende Antworten einer Sprecherin erhalten. Sie macht deutlich, dass man zwischen ethischen und juristischen Aspekten unterscheiden müsse. Zudem sei die Messe als Veranstalter verpflichtet, sich an Gesetze zu halten – und das würden sie auch tun. „Demnach dürfen auf der Jagd & Hund keine Exponate, Dienstleistungen, Reisen oder Angebote gegen Gesetze der Bundesrepublik Deutschland, der Europäischen Union, rechtliche Bestimmungen der jeweiligen Reiseländer oder das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) verstoßen. Darauf weist die Messe Dortmund sämtliche Aussteller in den Zulassungsbedingungen ausdrücklich hin.“

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Da aber die Rechtslage des jeweiligen Jadgreiselandes entscheidend für den Schutzstatus einer Wildtierart sei, kann es hier durchaus zu unterschiedlichen Handhabungen kommen. Konkret heißt das: „Tierarten, die in bestimmten Regionen durchaus selten und geschützt sein können, können in anderen Regionen derart zahlreich sein, dass eine nachhaltige Bejagung im Sinne der nationalen und internationalen Artenschutzbestimmungen möglich ist.“ Des Weiteren sei die Messe Dortmund „gemäß der gesetzlich vorgeschriebenen Gleichbehandlung“ dazu verpflichtet, alle Aussteller, die sich an geltende Gesetze halten, zuzulassen.

Die Fronten bei diesem heiklen Thema scheinen verhärtet. Man darf gespannt sein, welche Entwicklungen es diesbezüglich noch geben wird.