„Kassenschlager“, „Riesenansturm“, „auf dem Weg zum größten Kinohit des Jahres“ – die deutsche Presse übertrumpft sich derzeit mit Superlativen, wenn es um den Film „Das Kanu des Manitu“ geht. Doch nicht nur im Heimatland des Regisseurs und Hauptdarstellers Bully Herbig rennen die Fans den Kinos sprichwörtlich die Bude ein: Das Sequel des Kassenhits „Der Schuh des Manitu“ (2001) scheint ebenfalls im Großherzogtum auf ein nach Humor lechzendes Publikum zu stoßen.
„Seit dem Release am 14. August ist er der besucherstärkste Film in unseren luxemburgischen Kinos“, erklärt Sam Braun von der Unternehmensgruppe Kinepolis, die mit den beiden Filmtheatern in der Hauptstadt (Kinepolis Kirchberg, Ciné Utopia) und dem Kino in Esch-Belval (Kinepolis Belval) die drei größten Komplexe des Landes betreibt.
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„Das Kanu des Manitu“ sei zwar „sehr erfolgreich“, aber definitiv nicht so erfolgreich wie die US-Blockbuster, die vermutlich aufgrund der angebotenen Sprachversionen meist mehr Publikum anlocken. Der Bully-Film ist lediglich im deutschsprachigen Original zu sehen „‚Fantastic 4‘, ‚Superman‘ oder auch ‚Jurassic World‘ waren ‚Das Kanu des Manitu‘ in Sachen Zuschauerzahlen nach zwei Wochen weit überlegen.“
Dennoch: Der Erfolg ist nicht von der Hand zu weisen. „Das Interesse ist höher als zunächst erwartet.“ Deshalb wurde auch die Anzahl der Vorstellungen in den beiden Kinepolis-Kinos auf jeweils drei pro Tag erhöht.
Das Interesse ist höher als zunächst erwartet.
Sam Braun
Kinepolis-Gruppe
Erfolg bei Cinextdoor-Kinos
Positives hat auch Pit Marmann, Koordinator der acht Cinextdoor-Regionalkinos (Ciné Orion, Ciné Prabbeli, Ciné Scala, Ciné Sura, Kulturhuef Kino, Kinoler, Ciné Le Paris, Ciné Starlight) zu vermelden. „Das Kanu des Manitu“ hatte etwa eine äußerst erfolgreiche Startwoche und sei in 2025 lediglich von der Disney-Realverfilmung „Lilo & Stitch“ übertroffen worden, sei somit erfolgreicher als viele US-Blockbuster.
Dass deutschsprachige Produktionen etwa im Ciné Scala in Diekirch mehrmals täglich gezeigt werden, sei nicht ungewöhnlich. „Die Nachfrage nach deutschen Filmen und auch deutschen Übersetzungen ist in der ‚Region‘ in der Regel höher als in Luxemburg-Stadt“, so Marmann. Zahlenmäßig entfalle entsprechend etwa die Hälfte aller bislang verkauften Tickets im Land auf die Regionalkinos.
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Und mal abgesehen von den Ticketverkäufen: Wie kommt der Film beim Publikum an? Die Kritiken sind schließlich eher durchmischt. Sam Braun von Kinepolis hat hier nur Gutes zu vermelden: „Die Reaktionen sind relativ positiv, viele Zuschauer empfinden den Film als sehr lustig.“ Nadine Petit vom Service Culturel der Stadt Diekirch und verantwortlich für das Ciné Scala verweist ebenfalls auf ein positives Feedback. „Einige finden den Film besser als den Vorgänger, einige finden ihn weniger gut. Gelacht haben aber alle ordentlich.“
Rekordzahlen wie in Deutschland sind in Luxemburg jedoch nicht zu erwarten. Bei den östlichen Nachbarn hat „Das Kanu des Manitu“ bereits die magische Zwei-Millionen-Marke geknackt, wie Bully Herbig vor wenigen Tagen verkündete. Bis zu den zwölf Millionen Zuschauern, die „Der Schuh des Manitu“ vor 24 Jahren verzeichnen konnte, sind es aber noch ein weiter Weg.
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