„Große Mengen Müll sind der Schatten unseres Konsums, den wir gern übersehen oder verdrängen. Die Kunst geht einen anderen Weg und versucht, das Thema Müll sichtbarer zu machen“, sagt Nürnbergs Umweltreferentin Britta Walthelm (Grüne).
Das könnte Sie auch interessieren: Mittlerweile gibt es 181 Künstlerinnen und Künstler der Metropolregion
„Ab heute fahren deshalb fünf weitere kunstvoll gestaltete Abfallsammelfahrzeuge durch Nürnberg.“ Mit den großartigen Kunstwerken auf den Müllfahrzeugenhole man Umweltbewusstsein direkt in den öffentlichen Raum., „Sie machen auf kreative Weise sichtbar, was häufig übersehen wird: dass Abfallvermeidung ein Thema für alle ist und dass Umweltschutz bei uns vor der Haustür beginnt.“
Abfall und Kreislaufwirtschaft künstlerisch aufgreifen
Die Fahrzeuge wurden bei einem städtischen Kunstwettbewerbs gestaltet, der Teil des Projekts Symposion Urbanum Nürnberg ist. Ziel des Wettbewerbs war es, den Themenkreis Abfall und Kreislaufwirtschaft künstlerisch aufzugreifen, von Abfallvermeidung über nachhaltigen Konsum bis zu richtiger Mülltrennung und Klimaschutz. Die Resonanz war laut Stadt groß: 122 Künstlerinnen und Künstler reichten insgesamt 217 Entwürfe ein. Die Werke von Maximilian Gessler, Erdmute Prautzsch, René Radomsky, Volker Schildmann sowie des Teams von Lea Würtenberger und Franz Siebler überzeugten die Jury.
Die fünf preisgekrönten Werke sind nun auf den Abfallfahrzeugen zu sehen: Maximilian Gesslers Beitrag „Die Müllbeutel sind voll“ zeigt nebeneinander arrangierte gefüllte Müllbeutel, die auf die wichtige Rolle der Haushalte im Recyclingprozess hinweisen und eine korrekte Mülltrennung einfordern.
Eine Sammlung von Einwegverpackungen
Erdmute Prautzsch thematisiert mit „not forever . . .“ die Kurzlebigkeit von Konsumprodukten. Auf den ersten Blick wie ein appetitlicher Imbiss arrangiert, entpuppt sich das Bild als Sammlung von Einwegverpackungen.
Lea Würtenberger und Franz Siebler schaffen mit „Stillleben aus Müll“ einen bewussten Kontrast: Müll wird hier ästhetisch inszeniert, an klassische Bildwelten angelehnt, und regt so zum Nachdenken über unseren Umgang mit Ressourcen an.
René Radomsky greift das Thema mit seinem Werk „Wie viel?“ grafisch auf und visualisiert die Zusammensetzung des Haushaltsmülls, sprich: die Anteile an Papier, Kunststoff und Verpackungen sowie Bio- und Restmüll.
Volker Schildmann nimmt das bekannte Logo der Stadt Nürnberg auf und ersetzt die stilisierte Altstadtsilhouette durch die Umrisse einiger Abfallsammelbehälter – ein humorvoller Perspektivwechsel mit ernstem Hintergrund.
Die Motive wurden auf wetterfeste Fahrzeugfolien gedruckt und anschließend aufgebracht. Die neuen Fahrzeuge erweitern die Flotte der künstlerisch aufgewerteten Abfallsammelfahrzeuge und sind ab sofort in wechselnden Stadtteilen im Einsatz.
HK