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Russlands Kriegsindustrie vor Einschnitt: Ein bedeutender Drohnenbauer steht kurz vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch.

Moskau – AO Kronstadt steuert unaufhaltsam auf die Insolvenz zu, berichtet das russische Medium CNews. Der russische Rüstungskonzern befindet sich in einer dramatischen Schieflage, aus der es offenbar keinen Ausweg mehr gibt. Obwohl der Staat bereits Milliardensummen in das angeschlagene Verteidigungsunternehmen gepumpt haben soll, erweisen sich die strukturellen Probleme als nicht lösbar.

Die Krise hat mehrere Ursachen, die sich gegenseitig verstärken. So haben westliche Sanktionen den Zugang zu wichtigen Technologien blockiert und das Unternehmen von entscheidenden Komponenten abgeschnitten. Diese Isolation vom internationalen Markt hat die Produktionsfähigkeit erheblich beeinträchtigt.

Putin und ein Soldat mit einer Drohne. Putins Kriegswirtschaft könnten einen harten Schlag erleiden. Ein wichtiger Drohnenproduzent steht vor dem Aus. (Montage) © IMAGO/Sergey Bobylev; dpa/Pool Sputnik Kremlin | Vyacheslav ProkofyevRussischer Drohnenbauer: Situation mit Zulieferern eskaliert

Gleichzeitig eskaliert die Situation mit den Geschäftspartnern. Zulieferer und Auftragnehmer ziehen mit ihren Forderungen vor die Gerichte und setzen das ohnehin angeschlagene Unternehmen zusätzlich unter Druck. Die rechtlichen Auseinandersetzungen binden nicht nur Ressourcen, sondern verschlechtern auch das Vertrauen der Geschäftspartner.

Das größte Problem aber sei die finanzielle Schieflage. Die Schulden haben eine Dimension erreicht, die das Unternehmen nicht mehr stemmen kann. Die Liquiditätslage spitzt sich täglich zu, während die Einnahmen weit hinter den Ausgaben zurückbleiben.
Rettungsversuche erscheinen zunehmend aussichtslos. Auf eine Anfrage, warum die Schieflage so dramatisch ist, habe das Unternehmen laut CNews nicht reagiert.

Russlands Drohnenbauer: Investoren schrecken zurück

Eine grundlegende Sanierung oder die Übernahme durch einen anderen Rüstungskonzern wäre theoretisch denkbar, doch die Erfolgsaussichten sind minimal. Potenzielle Investoren schrecken laut Berichterstattung vor dem Ausmaß der Probleme zurück.

Wie das internationale Portal Defense Blog schreibt, sei der drohende Kollaps symptomatisch für die russische Kreigswirtschaft. Zudem habe Russland einseitig auf Drohnen gesetzt im Krieg gegen die Ukraine, und in diesen Plänen habe das Unternehmen eine große Rolle gespielt. Auswirkungen auf den Kriegsverlauf seien also nicht auszuschließen. In Deutschland will indes ein angeschlagener Autobauer möglicherweise teilweise auf Rüstung umsteigen. (kat)