Dritte Niederlage im vierten Saisonspiel in der 2. Fußball-Bundesliga: Holstein Kiel hat die Partie gegen Hannover 96 trotz einer frühen Führung aus der Hand gegeben und am Ende mit 1:2 verloren. Nach dem zwischenzeitlichen 1:0 liefen die Kieler dem spieldominanten Gästen im eigenen Stadion nur noch hinterher und konnten auch nach den Gegentreffern keine offensiven Akzente mehr setzen. In allen Mannschaftsteilen kamen die „Störche“ nicht an ihr Leistungsmaximum. Die Einzelkritik.

Jonas Krumrey: Hatte etwas Glück bei Neubachers Lattenkracher, war bei beiden Gegentoren allerdings machtlos. Hielt ansonsten, was auf sein Tor kam. Leistete sich einmal mehr unnötige Fehlpässe, dabei wurde er doch eigentlich vor allem aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten zur Nummer eins berufen. (Note 3,5)

David Zec: Gewohnt solide im Aufbauspiel, dafür ungewöhnlich schwach im Zweikampfverhalten (50 Prozent gewonnene Zweikämpfe). Klärte vor dem Ausgleich unglücklich zur Ecke und verlor dann auch noch Torschütze Ghita aus den Augen. (Note 4,5)

Carl Johansson: Zeigte in der Viererkette neben David Zec einen ordentlichen Auftritt, auch wenn er nicht an die guten Leistungen der vergangenen zwei Wochen anknüpfen konnte. Gewann nur zwei seiner sechs Zweikämpfe, zeigte sich aber im Spielaufbau sicher. (Note 3,5)

Marco Komenda: Bekam es als Linksverteidiger in der ersten Halbzeit mit Hannovers Budu zu tun – und stellte den schnellen Außenstürmer völlig kalt. Führte insgesamt zwölf Zweikämpfe und gewann gute 67 Prozent davon. Sein Offensivspiel ist ausbaufähig. (Note 3)

Alexander Bernhardsson: Rückte nach seinem Intermezzo als Rechtsverteidiger in Fürth wieder in die Sturmspitze – und blieb dort deutlich unauffälliger als noch vor einer Woche. Der Schwede konnte sich keine einzige echte Torchance herausspielen und verlor zudem die Mehrzahl seiner Zweikämpfe. (Note 4,5)

ab 63. Adrian Kapralik: Der Neuzugang hatte einen schweren Stand gegen Hannovers gut organisierte Defensive und konnte nur wenig von seinen Fähigkeiten zeigen. Kam über ein paar gute Ansätze nicht hinaus. (Note -)

Magnus Knudsen: Ein eher unglücklicher Auftritt des Norwegers im zentralen Mittelfeld. Knudsen verlor alle seine sechs Zweikämpfe und zeigte sich auch im Passspiel ungewohnt unsicher (nur 67 Prozent angekommene Bälle). Nachdem er sich dann auch noch eine Gelbe Karte abgeholt hatte, nahm Trainer Marcel Rapp ihn in der Halbzeit raus. (Note 4,5)

ab 46. Kasper Davidsen: Auch der Däne konnte im zentralen Mittelfeld keine entscheidenden Akzente setzen. Defensiv zeigte er einen ordentlichen Auftritt, das Offensivspiel konnte aber auch er nicht entscheidend ankurbeln. (Note 4)

Robert Wagner: Zeigte eine gute Laufleistung, war viel auf dem Platz unterwegs – lief aber auch ganz viel hinterher. Verlor viele Zweikämpfe, leistete sich einige Ballverluste und war nicht in der Lage, das Offensivspiel zu gestalten. (Note 5)

ab 81. Stefan Schwab: Der Routinier kam spät in die Partie, hatte aber keine nennenswerte Aktion mehr. Einzige Ausnahme war sein spektakulärer Crash mit Schiedsrichter Timo Gansloweit im Mittelkreis.

John Tolkin: Kam völlig überraschend als Rechtsverteidiger zum Einsatz – und hatte mit zunehmendem Spielverlauf durchaus Probleme mit der ungewohnten Rolle, vor allem der starke Rochelt stellte den Linksfuß in vielen Eins-gegen-eins-Duellen vor Schwierigkeiten. Mit einer perfekten Flanke bereitete er den Führungstreffer vor. Wechselte in der Schlussphase wieder auf die linke Seite, konnte das Offensivspiel der Kieler aber nicht entscheidend beeinflussen (Note 4)

Jonas Therkelsen: Agierte etwas defensiver als zuletzt im linken Mittelfeld und konnte seine Stärken dort kaum ausspielen. Dem Norweger fehlten die notwendigen Räume für seine Dribblings und Eins-gegen-eins-Duelle, er konnte keine Torgefahr kreieren. Insgesamt ein enttäuschendes Spiel. (Note 5)

ab 70. Niklas Niehoff: Sollte noch einmal Schwung in die Partie bringen, blieb aber wie der Rest der Mannschaft harmlos. (Note -)

Steven Skrzybski: Strahlte zu Beginn der Partie viel Spielfreude aus, leitete fast jeden Angriff der Kieler ein, wurde aber bereits im Laufe der ersten Halbzeit zu viel Defensivarbeit gezwungen und lief fortan nur noch hinterher. Konnte im zweiten Durchgang kaum noch einen Akzent setzen. (Note 4)

Phil Harres: Zeigte erneut, dass seine Formkurve wieder nach oben zeigt, arbeitete viel gegen den Ball, warf sich in Zweikämpfe – und belohnte sich mit dem Treffer zum 1:0, bei dem er eine maßgeschneiderte Tolkin-Flanke gekonnt ins Eck verwertete. Anschließend blieb er allerdings blass und offenbarte fußballerisch einige Defizite bei der Ballannahme und beim Passspiel. (Note 3,5)

ab 70. Müller: Konnte keinerlei Torgefahr erzeigen, wurde allerdings auch nicht in Szene gesetzt. (Note -)