Wie schnell entwickelt man eine Sucht?
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Fest steht: Jeder kann eine Sucht entwickeln. Es gibt ein Modell für Suchtanfälligkeit, dass besagt: Drei Faktoren beeinflussen die Entwicklung einer Sucht – Mensch, Milieu und Mittel. Der Faktor Mensch beschreibt, dass manche Menschen empfänglicher für bestimmte Wirkungen sind als andere.
Zum Beispiel weil sie einen Schicksalsschlag erlebt haben oder ein geringes Selbstwertgefühl haben. Der Faktor Milieu beschreibt das eigene Umfeld. Da spielt zum Beispiel mit rein, ob Freunde oder Vorbilder Partydrogen konsumieren. Dazu gehört auch die Präsenz von Drogen in der Popkultur und in Songtexten. Und zuletzt spielt die Droge selber – das Mittel – eine Rolle. Kokain macht am schnellsten süchtig, dann Speed, dann MDMA und dann Ketamin.
Partydrogen – einmal ist keinmal?
Neben den langfristigen Gefahren gibt es auch kurzfristige Gefahren. Im Gegensatz zu legalen Drogen wie Alkohol und Zigaretten, gibt es für illegale Substanzen keine Qualitätskontrolle. In Zürich hat man Kokain-Proben analysiert, der Kokain-Gehalt schwankte zwischen 2 und 100 Prozent. Die Mittel mit denen Partydrogen gestreckt werden können harmlos sein, zum Beispiel wenn mit Milchzucker oder geringen Koffeinmengen gestreckt wird.
Sie können aber auch Erkrankungen auslösen, wie zum Beispiel durch Levamisol. Das Medikament wurde in vielen Kokainproben gefunden. Insgesamt waren 36 % der Züricher Kokainproben mit pharmakologisch wirksamen Substanzen gestreckt.
Überdosierung bei Partydrogen geht schnell
Der Wirkstoffgehalt schwankt, gleichzeitig hat eine kleine Menge Partydrogen eine starke Wirkung. Bei MDMA Pillen kann man den Wirkstoffgehalt besonders schwer einschätzen. Manche Pillen haben einen so hohen Gehalt, dass der Konsum zum Tod führen kann. Das ist 2023 mit den Blue Punisher Pillen passiert. Im Internet findet man deshalb Register mit aktuellen Pillenwarnungen.