Im Hinspiel vertraute Vincent Kompany noch Raphael Guerreiro und setzte Thomas Müller auf die Bank. Der Trainer des FC Bayern wechselte Müller erst in der zweiten Halbzeit ein. Müller überzeugte und erzielte beim 1:2 im Viertelfinal-Hinspiel gegen Inter Mailand den zwischenzeitlichen Ausgleich.
Im Rückspiel in Mailand (hier geht es zum Liveticker) setzt Kompany von Beginn an auf die Klub-Legende. Müller steht in der Startelf und soll hinter Stürmer Harry Kane in der Offensive für Gefahr sorgen. Der 35-jährige Müller führte die Münchner bei seiner Abschiedstournee zuletzt beim 2:2 am Samstag gegen Borussia Dortmund als Kapitän aufs Feld und überzeugte dabei.
Mit seinem 163. Einsatz in der Champions League zieht Müller nach Spielen mit Argentiniens Superstar Lionel Messi gleich. Mit 183 Spielen liegt Cristiano Ronaldo auf Platz eins vor Spaniens Ex-Nationaltorhüter Iker Casillas (177). Bei einer Niederlage oder einem Remis scheiden die Bayern aus, es könnte somit das letzte Spiel in der Königsklasse für Müller sein. Vom DAZN-Reporter eine Stunde vor dem Anpfiff darauf angesprochen, schmunzelte Müller: „Es wird heute nicht mein letztes Champions-League-Spiel sein.“
„Freude, von der Leine gelassen zu werden“
Auch wenn die Bayern in Mailand ausscheiden sollten, könnte Müller noch in der kommenden Saison für einen anderen Klub in der Champions League auflaufen. Daran verschwendete er vor dem Spiel aber keinen Gedanken. Die starken Leistungen in den vergangenen beiden Spielen, nachdem klar geworden war, dass sein im Sommer auslaufender Vertrag bei den Bayern nicht verlängert wird, habe nichts mit Genugtuung zu tun: „Es überwiegt einfach die Freude, von der Leine gelassen zu werden. Es wundert mich, dass es sich nicht wie Genugtuung anfühlt. Ich hoffe, dass es heute gut ausgeht und ich meinen Teil dazu beitragen kann. Es ist für mich völlig klar, dass wir bei unseren Torchancen effizienter werden müssen. Und ansonsten einfach Fußball spielen, befreit Fußball spielen ohne Hemmungen.“
Zuletzt hatte der langjährige Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge für Müller in der Startelf gegen Inter plädiert. „Thomas kann eine große Hilfe sein“, sagte Rummenigge der „Gazzetta dello Sport“ und orakelte, dass Müller vielleicht auch in Mailand „ein kleines Wunder bewirken“ könnte.
„Thomas freut sich auf dieses Spiel. Wir werden alles dafür tun, dass es nicht sein letztes Champions-League-Spiel wird“, sagte Bayerns Sportvorstand Max Eberl.