Die Stadtverwaltung Chemitz nutzt seit Anfang 2025 KI-gestützte Übersetzungsgeräte in ihrer Verwaltung. Das berichtet das Fachportal heise.de. Aktuell sind 112 sogenannte Pocketalk-Geräte im Einsatz. Sie unterstützen Gespräche mit nicht-deutschsprachigen Bürgerinnen und Bürgern im Bürgeramt, Jugendamt sowie in kommunalen Kitas und Horten. Die Geräte sollen Bearbeitungszeiten verkürzen und Missverständnisse vermeiden.
Einsatzorte und Bedarf
Zum Einsatz kommen die Übersetzer unter anderem im Welcome Center, an Infotresen, bei der Kfz-Zulassung und im allgemeinen Sozialdienst. Das Jugendamt nutzt 15 Geräte, in den Kindertageseinrichtungen sind 87 verteilt, das Bürgeramt verwendet zehn Stück. Weitere Ämter wie Feuerwehr, Ordnungsamt, Schulamt und Gebäudemanagement haben zusätzlichen Bedarf angemeldet – etwa für Elterngespräche oder den Austausch mit Reinigungskräften.
Rückmeldungen aus der Praxis
Die Geräte gelten als einfach und intuitiv zu bedienen. Nutzerinnen und Nutzer berichten, dass die Übersetzungen meist zuverlässig sind – vorausgesetzt, es wird klar und in kurzen Sätzen gesprochen. Auch spontane Gespräche mit Eltern oder Klienten können ohne Wartezeit auf Dolmetscher durchgeführt werden. Die Akkulaufzeit reicht für mehrere Tage, da die Geräte nicht dauerhaft im Einsatz sind.
Datenschutz und Kostenfaktor
Ein Einsatz handelsüblicher Smartphones ist laut Stadtverwaltung nicht zulässig – unter anderem aus Datenschutzgründen. Hinzu kommen höhere Kosten: Dienstlich genutzte Smartphones mit spezieller Übersetzungs-App sind teurer als die eingesetzten KI-Übersetzer. Die Geräte bieten somit eine datenschutzkonforme und preiswertere Lösung für einfache Übersetzungsaufgaben.