In Chemnitz-Heinersdorf hat die Komplettsanierung der zentralen Kläranlage begonnen. Bürgermeister Knut Kunze und Marcus Kropp, Chef der Entsorgungsbetriebe Chemnitz, setzten am Mittwoch den ersten Spatenstich für den Umbau des Zulaufbereichs. Es ist die erste große Erneuerung seit den 1990er Jahren.

Ausbau des Zulaufbereichs

Zunächst entsteht in den kommenden zwei Jahren ein größerer Zulaufbereich. Ziel ist, künftig mehr Abwasser aufnehmen und reinigen zu können. Die Zulaufkapazität der Anlage steigt von 9.450 auf 9.990 Kubikmeter Mischwasser pro Stunde. Dadurch soll weniger Schmutzwasser bei Starkregen direkt in den Fluss Chemnitz gelangen.

Neue Technik gegen Medikamentenreste

Nach Abschluss des ersten Bauabschnitts werden die Filtersysteme modernisiert. Sie sollen künftig auch Salben- und Medikamentenrückstände besser aus dem Abwasser entfernen. Damit erfüllt die Anlage die aktuellen Vorgaben der Umweltgesetzgebung.

Optimierung des Mischwasserkonzepts

Mit dem Projekt wird das bestehende Mischwasserkonzept der Stadt Chemnitz optimiert. Die Arbeiten sollen bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Parallel laufen weitere Modernisierungen, die bis 2030 beendet werden sollen.

Investition und Auftraggeber

Der Entsorgungsbetrieb Chemnitz investiert rund 25,3 Millionen Euro in das Vorhaben. Die Planungsleistungen vergab die Stadt in einem europaweiten Verfahren an die Hydro-Ingenieure Planungsgesellschaft für Siedlungswasserwirtschaft aus Düsseldorf. Die Bauleistungen erhielten die Implenia Civil Engineering GmbH aus Erfurt und die Schachtbau Nordhausen GmbH.