Der Riedinger Park liegt nahe der Firma Everllence, besser bekannt unter dem früheren Namen MAN. Das Areal in der Riedingerstraße erinnert ebenfalls an die große Industriegeschichte in der Stadt Augsburg. Heute kennt man den Ort womöglich als Schauplatz von regelmäßigen Flohmärkten. Jüngere Menschen besuchen den Klub Kesselhaus. Ansonsten dringt vom jetzigen Gewerbepark und Dienstleistungszentrum wenig nach draußen. Eine Berliner Firma vermarktet das Gelände. An vielen Stellen finden sich Zeugnisse, die an die Vergangenheit erinnern.
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So zeigt sich der Riedinger Park: Zum Ensemble gehört der Klub Kesselhaus.
Foto: Michael Hörmann
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So zeigt sich der Riedinger Park: Zum Ensemble gehört der Klub Kesselhaus.
Foto: Michael Hörmann
Die historischen Wurzeln des Geländes reichen zurück bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. So steht es auf der Internetseite des Unternehmens. Ludwig August Riedinger, einer der erfolgreichsten Unternehmer seiner Zeit, der insbesondere Wohlstand für alle durch technischen Fortschritt propagierte, gründete 1865 am Senkelbach eine „Mechanische Weberei“. Wenige Jahre später schloss sich der Bau von Spinnerei, Bleicherei, Färberei und einer sogenannten Appreturanstalt an, in der Stoffe veredelt wurden. 1873 zählte das Unternehmen fast 1000 Arbeiter und Angestellte.
Die Textilindustrie war im Riedinger Park beheimatet
Die Umwandlung in eine AG erfolgte 1880 unter dem Namen „Augsburger Buntweberei vorm. L. A. Riedinger“. 1935 übernahm der Dierig-Konzern die Aktienmehrheit und firmierte als „Augsburger Buntweberei Riedinger“. Der Zweite Weltkrieg führte zur fast vollständigen Zerstörung der Gebäude und Anlagen. Im Rahmen des Wiederaufbaus gründete sich 1946 die „Schwäbische Damenkleiderfabrik“, aus der 1963 ein Strickereibetrieb für Jersey-Meterware hervorging.
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Ein Weg entlang der alten Hallen im Riedinger Park.
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Ein Weg entlang der alten Hallen im Riedinger Park.
Foto: Michael Hörmann
1965 feierte das Unternehmen als „Riedinger Textil-AG“ das 100-jährige Bestehen. Dem Unternehmen und seinen 2000 Mitarbeitern blieb nur ein Dutzend erfolgreiche Jahre vergönnt, heißt es. Die sich ausweitende Textilkrise und insbesondere die einseitige Orientierung der Riedinger Jersey AG (seit 1971) auf die Strickerei führten zu einem Niedergang, der 1980 im Konkurs aller Betriebsteile sein Ende fand.
Berliner Investoren stiegen in Augsburg ein
Das Areal verfiel in einen Dornröschenschlaf. Im Jahr 2004 stiegen die Berliner Investoren ein. Vermietet werden Büro- und Gewerbeflächen. Es sind viele kleine Unternehmen, die vor Ort sitzen. Bemerkenswert: Der Riedinger Park bezieht seinen Strom ausschließlich aus der regenerativen Energie des Laufwasserkraftwerks am Senkelbach. Das Areal ist im Übrigen der Innenstadt zuzuordnen.
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