München – Das Oktoberfest hat seine eigenen Gesetze – besonders in der Preispolitik. Sicher ist nur: Jedes Jahr müssen die Besucher tiefer in die Tasche greifen. Egal, ob Wasser, Bier oder Pommes – die Preise kennen nur eine Richtung: nach oben! In diesem Jahr sollten Gäste besonders viel Geld einstecken. Denn in einem der Festzelte wird ein Steak für saftige 229 Euro angeboten.
Es ist das teuerste Wiesn-Gericht aller Zeiten in München. Im Bräurosl-Zelt findet sich auf der Speisekarte ein 1,3 Kilo schweres Tomahawk-Steak, am Knochen serviert – für vier Personen. In der Basis-Version werden bereits satte 179 Euro fällig. Die De-luxe-Ausführung, garniert mit schwarzem Trüffel und edler Trüffel-Béarnaise, gibt es auf dem Oktoberfest für 229 Euro.
In der Basis-Version kostet das 1,3 Kilogramm schwere Tomahawk-Steak im Bräurosl 179 Euro
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Bräurosl-Wirtin Franziska Kohlpaintner (36) verteidigt den Tarif gegenüber BILD. Im Restaurant seien die Preise durchaus ähnlich. „Ich finde, es ist ein faires Angebot. Zudem ist es ja auch ein besonderes kulinarisches Erlebnis.“ Zum scharf angebratenen Entrecôte am Knochen aus Irland werden verschiedene Soßen serviert, dazu Rosmarinkartoffeln und saisonales Gemüse.
„Seit vier Jahren haben wir das Steak auf der Karte, es wird sehr gut angenommen.“ Im Zelt gebe es oft einen Domino-Effekt. „Wenn ein Tisch bestellt, wollen es die Nebentische oft ebenfalls haben.“
Die Maß Bier kostet in diesem Jahr zwischen 14,50 und 15,80 Euro. 2024 gab es das günstigste Bier für 13,60 Euro
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15,33 Euro! Wasser teils teurer als Maß Bier
Eine frisch gezapfte Maß Bier kostet, je nach Festzelt, zwischen 14,50 und 15,80 Euro. Den günstigsten Ausschank hat das Augustiner Festzelt. 2024 lag die Preisspanne noch zwischen 13,60 Euro und 15,30 Euro. 2019 wurde die Maß noch für 10,80 bis 11,80 Euro ausgeschenkt – ein Plus von rund 40 Prozent in sechs Jahren!
Auch beim Wasser sind die Preise explodiert. Im Weinzelt wird der Liter für 15,33 Euro angeboten. In den großen Zelten reicht die Spanne von 10 bis 11 Euro für ein Tafelwasser. Das günstigste ist für 8,80 Euro im „Goldenen Hahn“ zu haben. Durchschnittspreis: 10,95 Euro – im Vergleich zum Vorjahr (10,48 Euro) ein Plus von fast 5 Prozent.
Ein halbes Hendl kostet auf der Wiesn 2025 zwischen 17,20 Euro (Augustiner) und 25,50 Euro (Marstall)
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Preisanstieg von 100 Prozent in 6 Jahren beim Hendl
Auch für Hungrige wird es teuer. Ein halbes Hendl kostet im Paulaner Festzelt 24,50 Euro. Im Vorjahr lag der Preis noch bei 23 Euro. 2019 sogar bei 12,40 Euro. In sechs Jahren ein Plus von fast 100 Prozent. Das günstigste Hendl gibt’s in der Augustiner Festhalle sowie im Löwenbräu Festzelt für 17,20 Euro.
Und selbst, wer mit Kindern essen geht, ächzt beim Blick auf den Kassenbon. Die Mini-Portion Backhendl gibt’s für 20,50 Euro, kleine Käsespätzle für 16,70 Euro. Wohl bekomm’s!