Der durchschnittliche Bruttolohn für Vollzeitbeschäftigte liegt in Ostdeutschland inzwischen mehr als 13.000 Euro unter dem in den alten Bundesländern. Das entspricht 21 Prozent. Diese Differenz geht aus der Jahresbilanz für 2024 des Statistischen Bundesamts hervor, die das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) abgefragt hat und die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.
Im Vergleich zum Vorjahr gibt es zwar eine flächendeckende Steigerung der Durchschnittslöhne – in absoluten Zahlen jedoch öffnet sich die Schere zwischen Ost und West weiter. 2023 hatten westdeutsche Vollzeitbeschäftigte im Schnitt 60.798 Euro brutto verdient, ostdeutsche 48.023 Euro. Das ist ein Unterschied von 12.775 Euro.
Der Unterschied wächst
Ein Jahr später, 2024, lag der Durchschnitt im Westen bei 63.999 Euro Jahresbruttogehalt, im Osten bei 50.625, ein Unterschied von 13.375 Euro. Am wenigsten verdienen Vollzeitbeschäftigte in Sachsen-Anhalt (46.708 Euro) und Thüringen (46.720 Euro), am meisten in Hessen (62.915 Euro) und Hamburg (62.517 Euro).
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Sahra Wagenknecht sagte dem RND: „Die Löhne der normalen Arbeitnehmer in Deutschland sind insgesamt viel zu niedrig, auch weil die regierungsgetriebene Inflation der letzten Jahre tief ins Portemonnaie der Bürger gegriffen hat.“ Die Vorsitzende der nach ihr benannten Partei bezeichnete die Differenz von mehr als 13.000 Euro 35 Jahre nach der Deutschen Einheit als „eine beschämende Bilanz“. Ihre Partei werde aus der Lohnlücke von 21 Prozent „ein Schwerpunktthema für das BSW im Osten“ machen.