Bürgermeinung/Leserbrief  
Böllerverbot: ja, nein oder nur zum Teil?
Die Stadt Witten hat ein generelles Verbot von Silvesterböllern abgelehnt. Man argumentiert, rechtlich sei ein solches Verbot nicht umsetzbar – zudem beträfe es vor allem sogenannte „Chinaböller“ mit lautem Knall, nicht aber bunte Feuerwerkskörper. Gleichzeitig würden keine akuten Gefährdungslagen in Witten bestehen, die ein Verbot notwendig machten.

Dennoch melden sich zunehmend Bürger:innen zu Wort – auch Christian Fuchs, Naturpädagoge und Walderzieher. „Große Veränderungen beginnen mit dem ersten kleinen Schritt!“, so Fuchs. Seine Argumente sind klar: Nicht nur Tiere leiden unter der Silvesternacht. Schäfer:innen verbringen die Nacht bei ihren Schafen, um sie zu schützen. Asthmapatient:innen leiden unter gesundheitlicher Belastung durch Feinstaub. Dies alles nur, um die alten „bösen Geister“ zu vertreiben – einen Brauch, den viele heute hinterfragen. Fuchs betont, jeder müsse natürlich selbst entscheiden dürfen, wieviel er für ein Feuerwerk ausgibt. Dennoch erforderten Umwelt- und Klimaschutz sowie Rücksicht auf Tiere neue Überlegungen. Auch die Niederlande seien hier schon weiter: Dort haben sich zahlreiche Kommunen entschieden, Silvesterfeuerwerk zu verbieten oder zumindest feuerwerksfreie Zonen einzurichten.

Im Sinne eines möglichen Kompromisses schlägt Fuchs auch für Witten konkrete Schritte vor: Eine zeitliche Beschränkung – etwa Feuerwerk nur bis eine bestimmte Uhrzeit – oder feuerwerksfreie Zonen in Bereichen wie dem Kemnader See oder dem Hohenstein. Damit ließe sich eine Balance zwischen Tradition und Tierschutz, Umwelt und öffentlicher Sicherheit schaffen.

Ihre Meinung zählt: Liebe Leserinnen und Leser, wie stehen Sie dazu? Wünschen Sie sich ein generelles Verbot, örtliche Einschränkungen oder sind Sie für Freiräume? Schreiben Sie gerne Ihre sachliche Meinung in die Kommentare.

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