AUDIO: Zverev beendet auch diese Saison ohne Grand-Slam-Titel (3 Min)
Stand: 31.08.2025 13:08 Uhr
Der Traum vom ersten Grand-Slam-Titel ist für Deutschlands Tennisstar Alexander Zverev einmal mehr frühzeitig geplatzt. Der Hamburger unterlag in der dritten Runde der US Open dem an Position 25 gesetzten Kanadier Félix Auger-Aliassime mit 6:4, 6:7 (7:9), 4:6, 4:6.
Der Weltranglistendritte winkte ein letztes Mal sparsam ins Publikum und schlich traurig vom Platz. Gegen Auger-Aliassime verlor er nach einer passiven Vorstellung – und reist ratlos aus New York ab.
Zverev: „Muss mir etwas einfallen lassen“
Der „unglückliche zweite Satz“ habe „das ganze Spiel verändert“, sagte Zverev. Er selbst habe allerdings auch „kein Ballgefühl“ gehabt im gesamten Turnier: „Ich habe zu passiv gespielt, weil ich nichts im Schläger hatte.“ Wie er das im nächsten Jahr besser machen will? „Ich muss mir etwas einfallen lassen.“ Seine Rückenschmerzen jedenfalls seien „nicht der Grund“ für das frühe Aus, betonte der 28-Jährige, der sich immer wieder an die Körperrückseite fasste. Vielmehr habe er „verloren, weil ich wirklich schlecht gespielt habe“.
Nach 3:48 Stunden verwandelte Auger-Aliassime, der sich selbstbewusst und spielerisch in Hochform präsentierte, seinen zweiten Matchball. Das Achtelfinale bei den US Open hatte Zverev, der von den vorherigen acht Vergleichen mit dem Kanadier sechs gewonnen hatte, zuletzt 2018 verpasst.
Weit weg von der absoluten Spitze
Nach dem Erstrunden-Aus in Wimbledon, nach dem der Hamburger von mentalen Problemen gesprochen hatte, ist dies der nächste schwere Nackenschlag für den dreimaligen Grand-Slam-Finalisten. Nach seinem Zweitrundensieg in drei Sätzen gegen den Briten Jacob Fearnley hatte Zverev noch angekündigt, „die Party“ der seit zwei Jahren dominierenden Jannik Sinner und Carlos Alcaraz „aufmischen“ zu wollen. Die Wahrheit aber ist: Weiter weg von der absoluten Spitze war der Tokio-Olympiasieger lange nicht.
Körperspannung geht zunehmend verloren
Dabei hatte das Match in der Night Session aus Zverevs Sicht optimal begonnen. Die deutsche Nummer eins startete mit einem Break und brachte den ersten Satz nach 50 Minuten nach Hause – weil er konsequent auf die schwächere Rückhandseite seines Gegners spielte. Doch mit Beginn des zweiten Durchgangs kam Auger-Aliassime auf, der Weltranglisten-27. servierte deutlich stärker als sein Kontrahent, der allerdings dreimal nach 0:30 sein Aufschlagspiel noch gewinnen konnte. So kam es unvermeidlich zum Tiebreak, in dem Auger-Aliassime seinen zweiten Satzball nutzte.
Der Hamburger verlor im Anschluss zunehmend die Körperspannung und den Fokus. Gleich zum Start in Satz drei kassierte er ein Break und lief diesem hinterher, während Auger-Aliassime mit seiner starken Vorhand viele Winner erzielte und das Gros der Zuschauer im Louis Armstrong Stadium hinter sich brachte.
Zverev wurde immer verzweifelter, bei 4:5 und 0:30 im dritten Satz donnerte er seinen Schläger auf den Boden. Vor dem vierten Durchgang verließ er für einige Minuten den Platz, in den Katakomben gelang es ihm aber nicht, sich gegen den früheren Weltranglisten-Sechsten neu zu fokussieren: Beim Stand von 3:3 gab Zverev seinen Aufschlag zu null ab – die Vorentscheidung.
Der Hamburger blieb auch im zweiten Spiel bei den US Open ohne Satzverlust. Probleme bereitet dem Weltranglistendritten aktuell nur sein Rücken.
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