Eine Krankenpflegerin und ein Krankenpfleger schieben ein Krankenbett durch den Gang einer Station eines Krankenhauses.

Stand: 31.08.2025 12:34 Uhr

Auch die Stadt Göttingen und das dortige Universitätsklinikum wollen hilfsbedürftige palästinensische Kinder behandeln. Zuletzt hatten das mehrere Städte vorgeschlagen, darunter Hannover.

Stadt und Universitätsmedizin (UMG) erklärten am Mittwoch, bis zu drei verletzte oder traumatisierte Kinder „aus Gaza und israelischen Gebieten“ in Göttingen behandeln zu wollen. „Kriege treffen Kinder oft am härtesten. Ihr Leid ist unermesslich. Wir wollen helfen“, sagte Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD). Um die Kinder nicht zu entwurzeln, sollten sie mit einer vertrauten Person einreisen, erste positive Signale von Gastfamilien gebe es bereits. Man stehe für die humanitäre Verantwortung, bekräftigte UMG-Vorstandsprecher Wolfgang Brück.

Hannover will sich ebenfalls engagieren

Die Initiative hatte Ende Juli auch in der Stadt und Region Hannover Fahrt aufgenommen. „Wir gehen davon aus, dass wir fünf Kinder in unserer Kinderklinik im KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge aufnehmen können“, erklärte Matthias Bracht, Geschäftsführer Medizin der Klinikum Region Hannover (KRH). „Wir fordern die Bundesregierung auf, diese dringende humanitäre Hilfe zu ermöglichen“, betonte Steffen Krach (SPD), Präsident der Region Hannover und KRH-Aufsichtsratsvorsitzender. Auch die Stadt Hannover möchte hilfsbedürftige Kinder aus Gaza und Israel aufnehmen. Man stelle 20 Plätze sofort zur Verfügung, sagte Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) Ende Juli.

Ablehnung beim Auswärtigen Amt

Mittlerweile haben sich mehrere Städte bundesweit dem Vorstoß angeschlossen, Mitte August stellte sich auch der niedersächsische Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) dahinter. Das Auswärtige Amt hatte das Ansinnen zuletzt zurückgewiesen. „Viel wichtiger und hilfreicher ist es, Länder in der Region zur Aufnahme zu motivieren“, sagte Staatsministerin Serap Güler (CDU) Anfang August gegenüber dem „Kölner Stadtanzeiger“.

Olaf Lies (SPD), Niedersachsens Ministerpräsident

Ministerpräsident Lies (SPD) sprach von einem starken Signal, Kinder aus dem Kriegsgebiet und Israel aufnehmen zu wollen.

Kinder aus Gaza holen laufen mit Kanistern voller Wasser über eine Straße.

Beim Auswärtigen Amt kam die Idee nicht gut an. Zwei Oberbürgermeister sowie der jüdische Verbandschef halten dagegen.

Hamburger Rathaus

Das teilte der Senat mit. Der Bund muss allerdings erst die Rahmenbedingungen für ein humanitäres Aufnahmeprogramm schaffen.

Das Rathaus am Maschsee.

8 Min

Was in Ihrer Region wichtig ist, hören Sie in dem Mitschnitt der 15.00 Uhr Regional-Nachrichten auf NDR 1 Niedersachsen.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 27.08.2025 | 15:00 Uhr