Schlichter statt Richter

Nachbarschaftsstreitigkeiten vor Gericht auszutragen sei kostenintensiv, langwierig und auch nicht immer von Erfolg gekrönt, sagt Ohm. Anwalts- und Gerichtskosten können „wirklich richtig ins Geld gehen.“ Ohm rät stattdessen zu einem mehrstufigen Verfahren.

Am Anfang solle das Gespräch mit dem Nachbarn stehen. „Wenn das nicht hilft, kann man in Sachsen zum Friedensrichter gehen. Der macht in der Regel einen Ortstermin, schaut sich die Situation an, spricht mit beiden Nachbarn, hat auch die Möglichkeit, dann Einfluss zu nehmen auf einen der beiden Nachbarn, der sich eventuell nicht an die entsprechende gesetzliche Regelung hält.“

Auch Mediationsverfahren, die von den Gerichten zunehmend angeboten würden, böten eine Möglichkeit. Mediation habe das Ziel, dass keine Partei das Gefühl hat, zu verlieren, sondern beide einen Gewinn aus der Einigung ziehen. Die gerichtliche, juristische Auseinandersetzung soll damit vermieden werden. Mediatoren seien kostengünstiger und schneller als Gerichtsverfahren, so Ohm.

Streitigkeiten vorbeugen

Bei MDR SACHSEN berichtet Peter Ohm von guten Erfahrungen mit schriftlichen Vereinbarungen zwischen Nachbarn, etwa wenn es um Rechte und Pflichten bei gemeinsam genutzten Wegen geht. „Wenn man sicherstellen will, dass nach einem Verkauf oder nach einer Vererbung des Nachbargrundstücks diese Vereinbarung erhalten bleibt, wäre es ratsam, das notariell beglaubigen zu lassen und wenn es um ganz, ganz wichtige bauliche Sachen geht, vielleicht sogar grundbuchlich eintragen zu lassen.“